Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Arnsdorf (Sachsen); Vater Zahnarzt, bereits 1929 gest., Stiefvater Polizeioffz.; 1938 NSDAP; 1939 – 43 RAD u. Wehrmacht, Hptm. u. Regt.-Adjutant; 1943 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft (in 14 versch. Lagern).
1949 Rückkehr nach Dtl. (Lünen, Westf.); Dez. 1949 Übersiedl. in die DDR zu seiner Jugendliebe nach Koserow (Usedom); 1950 – 53 Studium der Germanistik, Kunstwiss. u. Theatergeschichte in Greifswald; 1953 – 56 durch Vermittlung Ruth Berlaus Regie- u. Dramaturgieassistent am Berliner Ensemble; 1956 – 62 erster Ltr. des Bertolt-Brecht-Archivs, führte seitdem zahlr., allmähl. vielbeachtete Interviews mit Brecht-Mitarb. u. Schülern, u. a. mit  Hanns Eisler u. Ruth Berlau; 1957 Prom. über  Bertolt Brecht; 1962 – 65 nach persönl. Differenzen mit  Helene Weigel Wechsel in die Wiss. Abt. der DAK, zunächst Ltr. der Arbeitsgr. Hist.-krit. Ausgabe der Schriften Bertolt Brechts, dann Hrsg. der Sonderhefte »Sinn u. Form« zu Hanns Eisler, Thomas Mann u.  Willi Bredel; 1965 Mitgl. des PEN; 1965 nahm die Ltg. der DAK das 11. Plenum des ZK zum Anlaß, um den eigenwilligen Hrsg. u. Freund  Wolf Biermanns,  Heiner Müllers u.  Robert Havemanns fristlos zu entlassen (B. hatte ein Sonderheft mit neuer Dramatik, u. a. von Müller, vorgeschlagen, das  Wilhelm Girnus empört zurückwies); arbeitslos; 1968 – 70 Regisseur u. Dramaturg am Volkstheater Rostock, 1970 – 78 am Dt. Theater Berlin; 1976 Unterzeichn. des Protestbriefs gegen die Ausbürg. Biermanns; seit 1978 freiberufl. Autor; gest. in Berlin.

Publ.
Bertolt Brecht. Leben u. Werk. Berlin 1963 (zus. mit W. Hecht u. K. Rülicke); Fragen Sie mehr über Brecht. Hanns Eisler im Gespräch. München 1970; Brechts Lai-tu. Erinnerungen u. Notate von Ruth Berlau. Darmstadt u. Neuwied 1985 (zus. mit Gudrun Bunge); Die Debatte um Hanns Eislers »Johann Faustus«. Berlin 1991 (Hrsg.).
Sek.-Lit.
H. B. zum Gedenken. In: Sinn u. Form (1990) 5.
CaW