Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 13. Juli 1889 in Klein-Schwarzenlohe/Niederbayern, Sohn eines Gemeindehirten; war erst Hirtenjunge, dann Schlosserlehrling. Er ging auf Wanderschaft durch Mitteleuropa, war später Werftarbeiter in Kiel und Hamburg. Im Weltkrieg Infanterist an der Westfront, ab 1917 Rüstungsarbeiter in Berlin, Teilnehmer am Munitionsarbeiterstreik 1918, Mitglied des Spartakusbundes und 1919 aktiv in der Berliner KPD. Mit der Mehrheit der Berliner Kommunisten trat Scharrer 1920 in die KAPD ein und blieb bis 1933 führend in dieser Partei, war u. a. Redakteur der »Kommunistischen Arbeiterzeitung« und des theoretischen KAP-Organs »Proletarier«. Scharrer war 1921/22 ein Führer der »Berliner Richtung« gegen Karl Schröders »Essener Richtung«. Ab 1925 veröffentlichte er Erzählungen, 1930 erschien Scharrers Roman mit autobiographischen Zügen »Vaterlandslose Gesellen«, der von der Kritik als erstes antimilitaristisches Buch eines revolutionären Arbeiters über den Weltkrieg gelobt wurde. Er flüchtete 1933 in die Tschechoslowakei, in Prag kam 1934 sein Buch »Maulwürfe« heraus. Scharrer ging 1935 in die Sowjetunion, trennte sich dort von (oder verbarg) seinem Linksradikalismus und arbeitete (obwohl er nicht der KPD angehörte) an Kominternorganen und im Rundfunk mit. Von 1941 bis 1943 in Taschkent evakuiert, lebte er dann bei Moskau und schrieb für Exilblätter, bereits 1942 war sein Roman »Der Hirt von Rauhweiler« publiziert worden. 1945 kam er nach Schwerin, beteiligte sich in Mecklenburg am Aufbau des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung. Adam Scharrer starb am 2.März 1948 in Schwerin.

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