Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 25. Januar 1899 in Neumarkt/Schlesien, Sohn einer Fabrikarbeiterin; lernte Buchdrukker und nahm 1917/18 als Soldat am Weltkrieg teil. 1919 Mitglied der USPD, ging Ende 1920 in die VKPD, Leiter des KJD-Unterbezirks Zwickau. Von Februar bis April 1924 inhaftiert, nach seiner Freilassung 1924 Bergarbeiter in Waldenburg in Schlesien. 1925 hauptamtlicher Redakteur der KPD-Zeitung »Der Kämpfer« in Chemnitz. Von 1926 bis 1928 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, wurde im Herbst 1928 Mitarbeiter in der Agitpropabteilung des ZK, anschließend bis 1931 Agitprop- bzw. Orgleiter der KPD-BL Halle-Merseburg. Dann Redakteur der »Arbeiterstimme« Dresden, an der Jahreswende 1932/33 erneut Mitarbeiter im Apparat des ZK der KPD. Schliebs war von April bis Juli 1933 in »Schutzhaft«, wurde im Dezember 1933 wieder festgenommen und vom VGH im Dezember 1935 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Juni 1936 entlassen, erwerbslos, seit 1938 Vertreter für Singer-Nähmaschinen. Im August 1944 erneut verhaftet und im KZ. 1945/46 Mitglied des Sekretariats der KPD-BL Sachsen, später 2. Sekretär des SED-LV Sachsen. Schliebs gehörte zur Gruppe um den sächsischen Innenminister Kurt Fischer und spielte im (neben dem paritätisch besetzten SED-Sekretariat) sogenannten zweiten Apparat der Moskau-Kader eine maßgebliche Rolle. Im April 1951 erhielt Schliebs zunächst eine strenge Rüge und wurde mit völligem Funktionsverlust bestraft. Wegen »parteischädigenden und unmoralischen Verhaltens sowie wegen Nichtdurchführung des Beschlusses des ZK vom April 1951« wurde er am 24. Oktober durch die LPKK Sachsen aus der SED ausgeschlossen. Diesen Beschluß, gegen den er sich wehrte, bestätigte die ZPKK am 7. Dezember 1951. Unmittelbar danach, am 26. Januar 1952, starb Arthur Schliebs in Dresden.

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