Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

(* 1887 – † 1943)
Geboren am 5. Juli 1887 in Stuttgart, Sohn eines Kapellmeisters; studierte u. a. Philosophie, Germanistik und Nationalökonomie in Rostock, Jena, Heidelberg und Freiburg. Nach der Promotion 1915 Lehrer an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1914 Kriegsfreiwilliger, wegen Erkrankung entlassen, danach Journalist und Kaufmann. Anschluß an die Arbeiterbewegung, 1917 Mitglied der USPD, 1918 des Spartakusbundes, enge Freundschaft zu Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Schwab wurde 1919 zunächst Mitglied der KPD, in der Führung der Kommunistischen Linken in Berlin aktiv, 1920 Mitbegründer der KAPD und mit Karl Schröder ihr ideologischer Kopf. Leiter der KAPD-Delegation zum III. Weltkongreß der Komintern 1921 in Moskau, wo er scharfe Kritik an der Westeuropa-Politik Lenins äußerte. 1922 Austritt aus der KAPD, Schwab baute sich in den folgenden Jahren eine unabhängige Existenz als Journalist und Wirtschaftsschriftsteller auf (Pseudonym Albert Sigrist), gründete dann die Sozialwissenschaftliche Vereinigung. Seit 1929 Pressechef der Reichsanstalt für Arbeitslosenvermittlung und Arbeitslosenversicherung, dort im April 1933 entlassen. Er saß ein halbes Jahr in »Schutzhaft« und gab nach seiner Freilassung mit Franz Jung die »Wirtschaftskorrespondenz« heraus. Schwab setzte seinen Widerstand gegen das NS-Regime fort und übernahm die Reichsleitung der »Roten Kämpfer«, reiste nach Prag und verfaßte die RK-Rundschreiben. Er wurde im November 1936 verhaftet und am 30. Oktober 1937 vom 2. Senat des VGH im Prozeß »Schwab und Genossen« zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst im Zuchthaus Brandenburg, später ins KZ nach Sonnenburg und Börgermoor eingeliefert. Alexander Schwab starb (angeblich an Lungenentzündung) am 12. November 1943 im Zuchthaus Zwickau.

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