Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Düsseldorf; Vater Handelskfm.; aufgew. bei der Mutter; mittlere Reife; Ausbildung zum Buchhändler abgebrochen; Arbeit als Transportarb. u. Kranfahrer; pol. tätig für den KB u. die Friedensbew. in der Bundesrep. Dtl.; 1955 Anklage wegen »Staatsgefährdung« u. Übersiedl. in die DDR; 1955 – 57 Studium am Lit.-Inst. »Johannes R. Becher« in Leipzig; Mitarb. am FDJ-Meliorationsprojekt Altmärk. Wische; 1960 Debüt mit dem Gedichtband »Erwacht ohne Furcht«; 1966 löst die mit Karl Mickel hrsg. Anthologie »In diesem besseren Land. Gedichte der DDR seit 1945« eine Kontroverse über neue Lyrik in der DDR aus (FORUM-Lyrik-Debatte 1966; E. polemisierte gegen »platte Aufbaulieder«); 1971 Auslöser einer Debatte über dogmatische Lit.-Kritik u. -Pol. in der DDR (Sinn- u. Form-Debatte, »Sinn u. Form« (1971) 4); 1976 Mitunterz. der »Biermann-Resolution«; ab 1976 vom MfS im OPK »Adolf« erf.; Mai 1979 Mitunterz. eines Protestbriefes an Erich Honecker im Zusammenhang mit der Verurteilung Stefan Heyms wegen »Devisenvergehens«; Protest gegen die kulturpol. Praxis u. die Knebelung krit. DDR-Autoren; Juni 1979 Ausschluß aus dem SV (zus. mit acht weiteren Autoren); 1983 Protest gegen die Ausbürgerung des Bürgerrechtlers Roland Jahn (zus. mit Sascha Anderson, Bärbel Bohley, Elke Erb, Lutz Rathenow u. a.) mit einem Brief an Erich Honecker; ab 1983 häufige Org. von Wohnungslesungen der Autoren der »Prenzlauer-Berg-Lit.«; Mitarbeit an den nichtoffiz. Ztschr. »Anschlag«, »Ariadnefabrik«, »Mikado«, »Kontext«, »Radix-Blätter« (»Aufrisse«), »Schaden«, »Und«, »Zweite Person«; mit dem mehrbändigen satir. Prosa-Projekt »Nebbich« kommentierte E. seit Anf. der 80er Jahre Alltag u. Kulturpol. der DDR; lebte 1984 – 90 in Leipzig, ab 1990 in Berlin; Verf. u. a. von Gedichten (»Weg in die Wische« 1960, »Die Kinder der Nibelungen« 1964, »Das Sandkorn« 1974, »Akte-Endler. Gedichte aus 25 Jahren« 1981) u. Nachdichtungen (Bulat Okudshawa, Alexander Blok, Konstantin Kavafis); seine Prosa erschien fast ausnahmslos in den nichtoffiz. Ztschr. u. in der Bundesrep. Dtl.
1990 Heinrich-Mann-Preis (zus. mit seiner Frau Elke Erb); 1991 Initiator des aktionsreichen Berliner Vereins zur Beförderung der Lit. »Orplid«; 1994 Brandenb. Lit.-Preis; 1995 Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau u. Preis der SWF-Bestenliste, »Tarzan am Prenzlauer Berg. Sudelblätter 1981 – 83« (1994), darin eine imposante Innensicht in den autonomen Kunstbetrieb des Berliner Bez. Prenzlauer Berg; 1996 Rahel-Varnhagen-Medaille (zus. mit Brigitte Endler); 1998 Preis der Dt. Schillerstiftung von 1859; 2000 Peter-Huchel-Preis; 2001 Bundesverdienstkreuz; 2005 Mitgl. der Dt. Akad. für Sprache u. Dichtung in Darmstadt; gest. in Berlin.
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