Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Tilsit (Ostpr. / Sowjetsk, Rußland); Vater Eisenbahnangest.; 1930 Mitgl. des Bundes dt. Bibelkrs.; Gymnasium in Rastenburg u. bis 1937 in Königsberg, Abitur; 1938 in Berlin Studium der Kunstgeschichte; Kontakt zur Bekennenden Kirche u. zum christl. Widerstand; 1938 RAD; 1939 – 45 Wehrmacht; 1941 erste Gedichte; 1945 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft, Arbeit in Bergwerken im Don-Gebiet u. der mittleren Wolga, Besuch von Antifa-Schulen.
1949 Rückkehr nach Dtl. (Berlin); ab 1950 Lektor im Altberliner Verlag Lucie Groszer; 1955 erste Gedichtveröff.; Mitgl. der CDU; ab 1959 Cheflektor im Union-Verlag; 1961 erschien sein erster Gedichtband »Sarmat. Zeit« in beiden dt. Staaten, dafür 1962 Alma-Johanna-Koenig-Preis in Wien u. Preis der Gruppe 47; 1963 – 65 Ermittlungen des MfS im Operativen Vorlauf (VAO) »Ahornkreis« v. a. gegen B. sowie seinen liter. Freundeskreis (u. a. M. Bieler, B. Djacenko, L. Kusche, P. Huchel) wegen der kritischen Positionen zum Kunstprogramm der SED (»Bitterfelder Weg«, Postulat des soz. Realismus); 1964 Mitgl. des dt. PEN-Zentrums Ost u. West; Roman »Levins Mühle. 34 Sätze über meinen Großvater«, dafür Heinrich-Mann-Preis der DAK u. Charles-Veillon-Preis in Zürich.
Sein Grundthema war die schuldbeladene Beziehung der Dt. zu den benachbarten osteurop. Völkern, die er aus christl.-humanist. Sicht erörterte; wegen der mod. Strukturen seiner Lyrik (u. a. »Schattenland Ströme« 1962, »Wetterzeichen« 1966) u. Prosa (u. a. »Boehlendorff u. Mäusefest« 1965, »Litauische Claviere« 1966), die u. a. an liter. Traditionen Klopstocks u. Hölderlins anknüpften, aber auch wegen seiner Kontakte zur Gruppe 47 begegnete ihm die offiz. Kulturpol. distanziert. Seine Dichtung durchbrach (zus. mit den Texten E. Arendts u. P. Huchels) den langandauernden aufklärerischen u. didaktischen Poesiekanon der DDR-Lyriker ( Brecht, Becher) u. öffnete sie für die Moderne.
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