Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Leipzig in einer jüd. Familie; Vater Handelsvertreter; 1922 – 26 Volksschule, Realgymnasium; 1932 KJVD; 1932 Mitgl. der UB-Ltg. des KJVD Leipzig; 1932/33 Lehrgänge an der MASCH Leipzig; 1933 illeg. Arbeit, Polit.-Ltr. des KJVD im Leipziger Stadtteil IV (Klein- u. Großzschocher); Sept. 1933 Ermordung des Bruders Rudolf durch die Gestapo; März – Nov. 1934 kfm. Ausbildung bei der Pelzhandlung Hoffner, Moses & Co.; Juni 1934 Agitprop.-Verantw. in der UB-Ltg. des KJVD Leipzig-West (Deckname »Max«, dann »Friedrich«); ab Sept. 1934 Mitgl. der KJVD-BL Leipzig; Nov. 1934 verhaftet, vom OLG Dresden wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, 1935 – 37 Zuchthaus Zwickau; Nov. 1937 bei Haftentlassung sofortige Ausweisung; mit Zustimmung der KPD Ausreise über Polen nach Wien, von dort im Jan. 1938 Flucht nach Paris; dort bis 1940 Gelegenheits- u. Hilfsarbeiter in versch. Betrieben; in der kommunist. Jugendarbeit tätig, Kurierdienste für die illeg. KPD-Führung; ab Apr. 1938 RH-Arbeit für den KJVD; Übers. für den »Dt. Freiheitssender 29,8«; Mai 1940 interniert in Le Vernet; Aug. 1942 Auslieferung an die Gestapo (zus. mit  Kurt Goldstein und anderen jüd. Kommunisten); Einlieferung in das KZ Auschwitz III, dort Ltr. des illeg. Lagerkomitees; verlegt in das KZ Buchenwald, dort Mitgl. der illeg. KPD-Ltg.
Aug. – Okt. 1945 Ltr. des Jugendaussch. im Rat der Stadt Leipzig, Mitgl. der KL der KPD Leipzig; Okt. 1945 – Febr. 1946 Ltr. des Jugendaussch. der Landesverw. Sachsen; Mitbegr. des Antifa-Jugendaussch.; 1946 SED; Mitbegr. der FDJ; März 1946 – Feb. 1949 Sekr. des ZR der FDJ; 1948/49 Mitgl. des Dt. Volksrats; 1949 Ltr. der Abt. Agit. im PV bzw. ZK der SED, seit Okt. 1949 Mitgl. des Sekr. des ZK der SED u. März 1949 – Juli 1953 Sekr. des ZK der SED, verantw. für Massenagit. u. Presse; Juli 1953 – Juli 1956 2. Sekr. der SED-BL Berlin (Nachf. von Erich Hönisch); 1954 – 89 Berliner Vertreter bzw. Abg. der Volkskammer, seit Juli 1967 Stellv., ab 1971 Vors. ihres Aussch. für Ausw. Angelegenh. (Nachf. von  Rudolf Agsten); Sept. 1956 VVO; 1956 – 66 Chefred. des »Neuen Dtl.« (Nachf. von  Georg Stibi); Sept. 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; Apr. 1960 Banner der Arbeit; 1962 – 89 Ltr. der Außenpol. Kommission beim PB des ZK der SED; 1963 – 71 Mitgl der Agit.-Kommission beim PB des ZK der SED; ab Jan. 1963 Kand. u. seit 1970 Mitgl. des PB (Nachf. von  Paul Fröhlich); 1963 – 67 Stadtverordn. von Berlin; 1965 Held der Arbeit; ab Jan. 1966 Sekr. des ZK der SED, verantw. für internat. Verbindungen, Fragen der internat. kommunist. u. Arbeiterbew.; galt seit Ende der 60er Jahre als Architekt der DDR-Außenpolitik; 1966 VVO; Nov. 1976 – 89 Mitgl. der »Arbeitsgr. BRD« beim PB des ZK der SED; 1981 – 89 Mitgl. der Kommission zur Koordinierung der ökonom., kult. u. wiss.-techn. Beziehungen der DDR zu Ländern Asiens, Afrikas u. des arab. Raums beim PB des ZK; 1982 – 89 Mitgl. des Präs. des Friedensrats; seit Febr. 1979 Mitgl. der ZL u. des Präs. des Komitees der Antifasch. Widerstandskämpfer; ab Jan. 1979 im PB zuständig für Abt. Auslandsinformation des ZK und den DDR-Friedensrat (Nachf. von Albert Norden); ab 1982 Mitgl. des Generalrats der FIR; 1985 sowj. Jubiläumsmedaille 40 Jahre Sieg im Großen Vaterländischen Krieg; 1986 sowj. Orden der Völkerfreundschaft; 8.11.1989 aus dem PB ausgeschieden; Nov. 1989 – Jan. 1990 in Moskau; nach Rückkehr wegen des Verdachts des Amtsmißbrauchs u. Korruption verhaftet, 31.1. 1990 Aufhebung des Haftbefehls aus gesundheitl. Gründen; 1990 Parteiverfahren, wegen Erkrank. nicht abgeschlossen; gest. in Berlin.

Publ.
Starker Soz. – sicherer Frieden. Berlin 1981; Kampf um den Frieden – Schlüsselfrage der Gegenwart. Berlin 1986; Ich war ein Diener der Partei. Autobiogr. Gespräche mit H. Neubert. Berlin 1996.
Sek.-Lit.
Opfer – Täter – Hofjude. In: Mathiopoulos, M.: Rendezvous mit der DDR. Düsseldorf, Wien 1994; Müller-Enbergs, H.: Meinungsoffiziere der Parteiführung. In: JfK. Berlin 1997.