Historischer Kalender

Bundesaußenminister Genscher erklärt seinen Rücktritt zum 17. Mai nach achtzehn Jahren Amtszeit.

Der erste Schriftstellerkongress des vereinten Verbandes deutscher Schriftsteller beginnt in Lübeck-Travemünde.

Vor dem Deutschen Bundestag skizziert Kanzleramtsminister Rudolf Seiters den Stand der Verhandlungen mit der DDR-Regierung über den Staatsvertrag zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Die Belastungen seien durch den Bundeshaushalt tragbar.

Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen wegen Wahlfälschung u. a. gegen Dresdner Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer und den Dresdner SED-Chef Werner Moke.

Vier DDR-Bürgerrechtler, die am Vortag in Stendal beim Verteilen von Flugblättern gegen Atomenergie verhaftet worden waren, werden wieder freigelassen. Ihnen droht ein Verfahren wegen »staatlicher Beeinträchtigung«.

Bluesmessen in Ost-Berlin ziehen Tausende von Jugendlichen aus der ganzen DDR an.

Das konstruktive Misstrauensvotum der CDU/CSU gegen Bundeskanzler Willy Brandt scheitert knapp.

Polnische Arbeiter errichten in der Industriestadt Nowa Huta entgegen den Widerständen der lokalen Parteiführung ein Stahlkreuz als Ersatz für eine Kirche, weil der Staat den Bau eines Gotteshauses nicht genehmigte.

27.4.-28.4.1957 Gründung des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) als Massenorganisation in der DDR

Im Zuge der Entstalinisierung erlässt der polnische Sejm eine Amnestie für mehr als 80.000 Strafgefangene.

Das DDR-Innenministerium verbietet die Junge Gemeinde und bezeichnet sie als »kirchlichen Deckmantel« des BDJ.

Das Orchester des Berliner Rundfunks verweigert aus künstlerischen Gründen die Uraufführung des in einem FDGB-Wettbewerb prämierten Orchesterstückes „Präludium und Fuge über f-d-g-b“ von Fred Malige.