Vorstandsvorsitzender Rainer Eppelmann mahnt friedlichen und solidarischen Zusammenhalt an

Zum 9. November erinnert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an den Fall der Berliner Mauer 1989, mit dem die Menschen in der DDR die Grenzen öffneten und die deutsche Einheit möglich machten. Nach 40 Jahren Diktatur galten Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie fortan für alle Deutschen. Durch gewaltige Leistungen konnte das wiedervereinte Deutschland in den folgenden zweieinhalb Jahrzehnten zu dem wirtschaftlich starken, freiheitlichen und demokratischen Land werden, als das es heute in Europa anerkannt ist.

Der Vorstandsvorsitzende Rainer Eppelmann erklärte hierzu: „Unser Land hat die wiedergewonnene Freiheit genutzt und ist in den vergangenen Jahren offener und vielfältiger geworden. Es ist heute ein Land, in dem viele Menschen Zuflucht suchen, wenn sie vor Diktatur und Krieg aus ihrer Heimat fliehen müssen. Dass so viele Flüchtlinge zu uns kommen wollen, hat nicht nur mit der leistungsfähigen deutschen Wirtschaft zu tun. Die Menschen suchen eine friedliche, solidarische Gesellschaft, einen funktionierenden Rechtsstaat und ein besseres Leben.“ Diese Errungenschaften, die seit der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung in ganz Deutschland gelten, müssten in schwierigen Zeiten verteidigt und ausgebaut werden, sagte Rainer Eppelmann.

Auch wenn die aktuelle Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland groß sei, gebe es auf der anderen Seite immer noch zu viele Menschen, die sich ihren Ängsten hingeben würden. „Die Folgen sind Fremdenfeindlichkeit, politischer Extremismus und Demokratieverdruss. Gerade in Deutschland, das in seiner jüngsten Vergangenheit zwei Diktaturen erlebt hat, sollte man anderes erwarten“, sagte Rainer Eppelmann. Es sei deshalb notwendig, unermüdlich zu zeigen, was Diktatur bedeutet und was es dagegen heißt, in einer Demokratie zu leben.

„Der Weg zur deutschen Einheit“: Bildungsangebot in arabischer Sprache

Um den neu ankommenden Menschen diese Demokratie und einen Teil der deutschen Geschichte näher zu bringen, stellt die Bundesstiftung Aufarbeitung die arabische Fassung der Ausstellung „Der Weg zur deutschen Einheit“ für die Flüchtlingshilfe zur Verfügung. „Die Ausstellung ist ein Bildungsangebot in der Muttersprache vieler Flüchtlinge, damit diese sich mit einem Teil der deutschen Geschichte vertraut machen können“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. „Wir wissen, dass vielerorts zuerst für die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge gesorgt werden muss. Dennoch kann die Ausstellung als Willkommensgeste und als ein erstes Informationsangebot dienen“, sagte Anna Kaminsky. Die Resonanz aus der politischen Bildungsarbeit war bereits sehr positiv: Mehr als 130 Ausstellungsexemplare sind in wenigen Tagen bestellt worden. Die Ausstellung „Der Weg zur deutschen Einheit“ hat die Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt herausgegeben. Die arabische Übersetzung wurde von der Deutschen Botschaft in Kairo erstellt.