Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Ausstellung „Ivan Kyncl. Rebellion mit der Kamera“ wird vom 4. Juni bis 26. Juli im Nationalmuseum Prag zu sehen sein. Nach Stationen in Bremen und Brünn werden die Bilder des Prager Fotografen und Dissidenten Ivan Kyncl (1953-2004) nun auch in dessen Heimatstadt einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Kyncls Fotografien schrieben in zweifacher Weise Geschichte: Sie dokumentieren die Verfolgung der tschechischen Dissidenten durch das Husák-Regime und zeigen den Alltag marginalisierter Gruppen in der ČSSR nach der Niederschlagung des Prager Frühlings von 1968.
Zugleich sind die Fotografien selbst Ausdruck einer widerständigen Praxis: Kyncl gelang es, die Überwachung des repressiven Staatsapparats genau zu dokumentieren und diese Fotos im Westen, etwa in The Sunday Times oder im Stern zu publizieren. 1980 ging Kyncl ins Londoner Exil und konnte sich dort eine erfolgreiche Existenz als Theaterfotograf aufbauen. Gezeigt werden auch Arbeiten aus dieser Schaffensphase.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen mit dem Nationalmuseum Prag sowie dem Mährischen Landesmuseum in Brünn und wird freundlich unterstützt durch die Bundesstiftung Aufarbeitung, den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, die Sparkasse Bremen, die Karin-und Uwe-Hollweg-Stiftung und die Stiftung der Universität Bremen.

Als vorerst letzte Station nach Bremen im Sommer 2014 und dem Mährischen Landesmuseum in Brünn im Frühjahr 2015 wird die Ausstellung am 3. Juni 2015 im Nationaldenkmal Vítkov (Nationalmuseum Prag) eröffnet und dort vom 4. Juni bis zum 26. Juli 2015 zu sehen sein.

Adresse: U Památníku 1900, Praha 3 - Žižkov, 130 00 Tschechische Republik