Runde Tische haben eine lange kulturgeschichtliche Tradition. Sie werden immer dann eingesetzt, wenn es darum geht, Kompromisse für strittige Themen auszuhandeln. In der Broschüre "Die Runden Tische in der DDR 1989/1990" zeichnet die Historikern Dr. Francesca Weil die Geschichte dieser Gremien in den Umbruchsjahren 1989 und 1990 nach, als Runde Tische in Polen, Ungarn, der DDR, der Tschechoslowakei, Bulgarien und Rumänien eingerichtet wurden.

1989/90 gab es in der DDR Runde Tische sowohl auf höchster staatlicher Ebene als auch auf lokaler und regionaler Ebene. Gemeinsam war allen Runden Tischen, dass an ihnen Repräsentanten der bisherigen Machtstrukturen, der Opposition und anderer traditioneller Parteien/Massenorganisationen vertreten waren und die Vereinbarungen in der Regel dem Konsensprinzip folgten. Im Vergleich der Institutionen arbeitet die Autorin auch deutliche Unterschiede heraus, die sich zum Beispiel aus der jeweiligen Dauer, den Verlaufsformen der Prozesse und ihren Ergebnissen ergeben sowie auf die unterschiedlichen Initiatoren zur Gründung dieser Gremien zurückgehen. Welchen Beitrag die Runden Tische in der DDR zum Demokratisierungsprozess 1989/90 geleistet haben, ist eine zentrale Frage, auf die in dieser Broschüre eingegangen wird.

"Die Runden Tische in der DDR 1989/1990" wird gemeinsam von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Bundesstiftung Aufarbeitung herausgegeben und kann im Online-Shop gegen eine Schutzgebühr von 2,00 € bestellt werden.