Zum Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus erinnert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am 23. August an die Folgen des Hitler-Stalin-Paktes, der vor 76 Jahren unterzeichnet wurde. Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt machte 1939 nicht nur den Weg frei für den deutschen Überfall auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg begann. Insbesondere für die baltischen Staaten und die Länder Ostmitteileuropas markiert dieses Datum den Beginn der Zwangsherrschaft, die erst 1989/90 endete.

„Der 23. August 1939 hat in der europäischen Erinnerungskultur noch nicht den Platz eigenommen, den das Datum im Gedenken an die totalitären Diktaturen im Europa des 20. Jahrhunderts und deren Opfer haben sollte“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky.

Welche weitreichende Bedeutung der Vertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion für die Menschen in Ostmitteleuropa hatte, wurde nicht zuletzt am 50. Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes 1989 deutlich, als über 2 Millionen Menschen eine 600 Kilometer lange Menschenkette durch die baltischen Staaten bildeten, um für Freiheit und Unabhängigkeit zu protestieren.

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