65 weitere Projekte sollen im „Super-Gedenkjahr“ mit weiteren Bundesmitteln realisiert werden

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fördert 2014 mindestens 86 Projekte zu Geschichte und Folgen der kommunistischen Diktaturen in der DDR und Ostmitteleuropa sowie der deutschen und europäischen Teilung mit insgesamt rund 1,465 Millionen Euro. Darüber hinaus erhalten 65 Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 987.000 Euro vorläufige Förderbescheide. Der Hintergrund: Durch die anhaltende Niedrigzinsphase werden die Zinseinnahmen aus dem Stiftungsvermögen gegenüber der stabilen Ertragslage 2012 um rund eine Million Euro sinken. „Wir gehen aufgrund der dankenswerten Zusage der Regierungskoalition, die Arbeit der Bundesstiftung Aufarbeitung finanziell zu stabilisieren, davon aus, dass wir 2014 weitere Projekte fördern können“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung, Anna Kaminsky. Noch nicht berücksichtigt sind dabei beantragte Sonderprojekte zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution wie etwa das Projekt „Die geteilte Stadt“, für das weitere Mittel erforderlich wären.

Insgesamt ist das Antragsvolumen für 2014 angesichts des 25. Jahrestags der Friedlichen Revolution deutlich gestiegen: Bis 31. August gingen bei der Stiftung fristgerecht insgesamt 254 Anträge mit einem Antragsvolumen von 6,847 Millionen Euro ein. Für 2013 waren nur 241 Anträge mit einem Volumen von 5,34 Millionen Euro gestellt worden.

Zahlreiche Vorhaben sind dem Jubiläum der Friedlichen Revolution gewidmet: 27 Projekte, darunter Tagungen, Dokumentarfilme, Bildungsvorhaben, Publikationen, Ausstellungen und weitere Veranstaltungen, konnten sofort bewilligt werden. 20 weiteren Projekten konnten angesichts der unklaren Finanzierung nur einen Zwischenbescheid erhalten. Sicher gefördert wird unter anderem ein Archivprojekt der Robert Havemann Gesellschaft in Berlin, durch das 58 laufende Meter Schriftgut zu Bürgerbewegung, Opposition und Widerstand in der DDR der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können. Zum Thema „Alltag in der Friedlichen Revolution“ plant das Institut für Deutschlandforschung an der Ruhr Universität Bochum ein umfangreiches öffentliches Vorhaben mit Vorträgen, Vorlesungen und Filmvorführungen zu verschiedenen Schwerpunktthemen.

Ein wichtiger Förderschwerpunkt wird 2014 wieder die Arbeit der Opferverbände sein. 12 Projekte von Mitgliedern der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) mit einem Fördervolumen von rund 163.000 Euro sind bereits jetzt bewilligt worden. Weitere 14 Projekte mit einem Volumen von rund 88.000 Euro sollen bewilligt werden, wenn der Haushalt der Stiftung vom Bund stabilisiert worden ist.