Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützt im Jahr 2017 bundesweit 138 Projekte zur Diktaturaufarbeitung mit rund 2,3 Millionen Euro. Dazu zählen Archivprojekte, Dokumentarfilme, Publikationen, Ausstellungen sowie Tagungen und Bildungsmaterialien. 23 Projekte davon wurden in den Vorjahren begonnen und werden 2017 weitergeführt. Die Arbeit der Verbände der Opfer der SED-Diktatur wird mit 220.000 Euro gefördert.

480.000 Euro für 23 Projekte zur Kommunismusgeschichte

Die Bundesstiftung Aufarbeitung nimmt den 100. Jahrestag der „Oktoberrevolution“ zum Anlass für den Schwerpunkt „Der Kommunismus: Utopie und Wirklichkeit“. In diesem Rahmen werden bundesweit 23 Projekte zur Geschichte des Kommunismus mit insgesamt rund 483.000 Euro unterstützt. Die Münchner Volkshochschule plant unter dem Titel „Russlandkomplex – 100 Jahre nach der Russischen Revolution“ mehrere Veranstaltungsreihen zum Thema. Eine Filmreihe im Rahmen des Leipziger DOK-Filmfestivals mit begleitenden Podiumsdiskussionen widmet sich der Darstellung kommunistischer Herrschaft im Film. Die Umweltbibliothek Großhennersdorf erarbeitet eine Wanderausstellung zum ersten sowjetischen Straflager auf den Solovetzky-Inseln im Weißen Meer. Zudem befassen sich drei Dokumentarfilme mit dem Mythos der Oktoberrevolution, dem Terror der sowjetischen Geheimpolizei und ihren Opfern sowie dem Einfluss der Revolution auf die deutsche Arbeiterklasse. Darüber hinaus sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, etwa eine Tagung zum totalitären Erbe der Oktoberrevolution der Deutschen Gesellschaft e.V. sowie eine Veranstaltungsreihe des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, die der Frage nachgehen wird, was vom Kommunismus im 21. Jahrhundert bleibt. Hinzu kommen weitere Tagungen, Ausstellungen und Publikationen.

Neue Stipendiatinnen und Stipendiaten 2017

Im Rahmen des Stipendienprogramms der Bundesstiftung Aufarbeitung werden vier neue Promotionsvorhaben gefördert. Außerdem erhalten sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit im Rahmen des internationalen Austauschprogramms „Memory Work“ einen internationalen Arbeitsaufenthalt zu realisieren. „Memory Work“ richtet sich an Organisationen und Initiativen im Bereich der Aufarbeitung von Diktatur- und Gewalterfahrungen, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern grenzüberschreitende Projektarbeit ermöglicht wird. Ziel ist es, den internationalen Austausch in der Erinnerungsarbeit und der Auseinandersetzung mit Gewaltherrschaft und Diktatur zu stärken.

Förderprojekte 2017 im Überblick

Geografische Übersicht der Förderprojekte (Google Maps)