Wie vermittelt man das Spannungsverhältnis von Demokratie und Diktatur nach 1945 im Klassenzimmer? Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur präsentiert ihre Angebote bei der Didacta, die 2016 in Köln stattfindet. Mehr als 900 Aussteller sind auf Europas größter Bildungsmesse vertreten, rund 80.000 Besucher werden erwartet.

Die Bundesstiftung Aufarbeitung stellt ihre aktuellen Angebote für das historische Lernen vor. Dazu zählen Lehrerfortbildungsangebote, Plakatausstellungen, didaktische Materialien, DVDs und weitere Publikationen. Ein zentrales Angebot ist das Bildungsportal www.zeitzeugenbuero.de, über das bundesweit Zeitzeugen zur deutsch-deutschen Teilungsgeschichte für den Schulunterricht und andere Bildungsveranstaltungen eingeladen werden können. Allein in Nordrhein-Westfalen berichten 40 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über das Leben in der SED-Diktatur, ihre Fluchterfahrungen oder über ihre Mitwirkung beim Prozess der deutschen Einheit.

Darunter findet sich etwa der Schauspieler Jochen Stern, der 1948 als 20-Jähriger wegen angeblicher Spionage in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. 1954 wurde er amnestiert und durfte in die Bundesrepublik ausreisen. Heute lebt Jochen Stern in Bonn und spricht in Schulen über seine Lebensgeschichte. Das tut auch Ingrid Bahß, die heute in Köln lebt. Als Studentin in Magdeburg stellte sie unbequeme Fragen und wurde 1972 exmatrikuliert. Wegen ihrer Aktivitäten in der Künstler- und Dissidentenszene wurde sie 1983 aus der DDR ausgewiesen. Bis 1989 lieferten 44 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) der DDR-Staatssicherheit Berichte über ihr Leben in Magdeburg und Köln.

Jochen Stern, Ingrid Bahß und rund 350 weitere Zeitzeugen können über www.zeitzeugenbuero.de direkt kontaktiert und zu Gesprächen eingeladen werden.

Weitere Informationen zu den Bildungsangeboten der Bundesstiftung Aufarbeitung

Messestand der Bundesstiftung Aufarbeitung auf der didacta 2016

Köln Messe

Halle 7.1 | Gang C | Nr. 032

50679 Köln