Professorin Mary Beth Stein seit 15. August bei der Bundesstiftung Aufarbeitung zu Gast

Ein Jahr lang wird Mary Beth Stein, Associate Professor an der George Washington University in Washington D.C., als Gastwissenschaftlerin in den Räumen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur arbeiten. Die Germanistin und Ethnologin forscht zur Entwicklung der ostdeutschen Erinnerungskultur nach 1990. Wie verarbeiten die Menschen die dramatischen Umwälzungen der friedlichen Revolution? Welche Erzählungen über die Ereignisse und das Leben in der DDR entwickeln sich daraus über die Jahre? Zur Klärung ihrer Fragen stützt sich Professorin Stein auf publizierte Autobiographien genauso wie auf von ihr geführte lebensgeschichtliche Interviews.

Mary Beth Stein hat einen langjährigen wissenschaftlichen und persönlichen Bezug zur Geschichte der deutschen Teilung. Von 1987 bis 1989 forschte sie an der Freien Universität Berlin. Ihre Promotion behandelte die Berliner Mauer in der Alltagskultur der geteilten Stadt. Auch nach dem Mauerfall war sie regelmäßig in Berlin zu Gast, zuletzt als Fulbright Stipendiatin an der Humboldt Universität, wo sie auch unterrichtete. Mit ihrer aktuellen Arbeit finden ihre früheren Studien eine aktuelle Fortsetzung.

Die Bundesstiftung Aufarbeitung setzt damit ihre Unterstützung der internationalen Forschung zur Geschichte der SED-Diktatur, der deutschen Teilung und ihrer Folgen fort. Zuletzt war die US-amerikanische Historikerin Hope Harrison in Berlin zu Gast, deren Forschungsergebnisse zum Mauerbau in der deutschen Öffentlichkeit große Resonanz hervorgerufen haben.