Heute vor 31 Jahren ist der letzte Jugendliche aus der staatlichen Erziehungsanstalt in Torgau entlassen worden. Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau erinnert deshalb am 17. November mit einem von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderten Konzert im Internet an die Schicksale und das Leid ehemaliger DDR-Heimkinder. Rund 135.000 Kinder und Jugendliche waren in den sogenannten Spezialheimen der DDR der staatlichen Willkür ausgesetzt.

Der Trägerverein der Gedenkstätte, die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof (GJWH) Torgau, kritisierte angesichts des Jahrestages, dass sich ehemalige Erzieher bis heute nicht vor Gericht verantworten mussten. Tatsächlich würden ehemalige Erzieher aus dem Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau bis heute in verantwortungsvoller Position mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. „Aus Sicht der Betroffenen aber auch für uns ist diese Tatsache gänzlich unerklärlich, stellt sie doch eine Aberkennung des Unrechts und Leids dar, das die Betroffenen hier in Torgau täglich erfahren und erleben mussten“, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Trägervereins Gabriele Beyler.

Das Gedenkkonzert wird am 17. November 2020 ab 18 Uhr auf der Website der Gedenkstätte GJWH Torgau übertragen.