In der Dokumentation "Wer dort war, schweigt" erzählen ehemalige Gefangene von ihren Erlebnissen im DDR-Militärgefängnis Schwedt.

Ein vergitterter DDR-Plattenbau, verrosteter Stacheldraht und drei Wachtürme, dies sind die verbliebenen Relikte des einstigen Militärgefängnisses der DDR. Das einzige Gefängnis seiner Art entstand Ende der 1960er Jahre in Schwedt an der Oder, einer Industriestadt im Nordosten der DDR.

In der Öffentlichkeit kaum bekannt, war Schwedt für jeden Wehrpflichtigen ein Begriff. Allein der Ausdruck "Schwedt" stand für jeden Soldaten als Drohung im Raum. Jeder vierte Inhaftierte saß hier aus politischen Gründen. Eine Vielzahl der übrigen Delikte war politisch motiviert: Befehlsverweigerung, Fahnenflucht, Vergehen gegen die Dienstvorschriften. Um die Inhaftierten zu disziplinieren und umzuerziehen, wurden strenge Mittel angewandt, wie Freizeit- und Schlafentzug sowie schwere körperliche Arbeit. Ein brutaler militärischer Drill gehörte ebenso zum Häftlingsalltag wie wochenlange Einzelhaft in einer dunklen Zelle. An die Öffentlichkeit durfte davon jedoch nichts gelangen. Jeder Entlassene musste eine Erklärung unterschreiben, dass er nichts über den Strafvollzug verlauten lassen würde. Das Schweigen hält vielfach bis in die heutige Zeit hinein an.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur förderte das Filmprojekt von Reinhard Joksch und Stefan Starina, Vidicon TV- und Video-Produktion GmbH und dem Mitteldeutschen Rundfunk bereits im Jahr 2001. Ergänzt um pädagogisches Begleitmaterial ist nun die DVD erschienen. Sie kann in unserem [linkintern=lager-und-gefaengnisse-2473.html?PAGE=artikel_detail&artikel_id=204]Onlineshop[/linkintern] gegen eine Schutzgebühr von 5,00 Euro bestellt werden.

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