Marcus Böick hat mit „Die Treuhandanstalt“ einen Überblick über die Geschichte der Treuhandanstalt zwischen 1990 und 1994 aus zeithistorischer Perspektive vorgelegt.

Die Treuhandanstalt entstand in der Endphase der DDR als zunächst kleine Behörde, die in den folgenden fünf Jahren ihres Bestehens für große Kontroversen sorgte, die bis heute geführt werden.

Gegründet 1990, sollte sie die bis dahin bestehenden Volkseigenen Betriebe (VEB) in die Marktwirtschaft überführen. Betriebe wurden teils geschlossen, teils aufgeteilt, aufgelöst oder privatisiert. Einher ging dies mit erfolgreichen Übernahmen, aber auch mit dem Wegfall hunderttausender Arbeitsplätze, Massenarbeitslosigkeit, Deindustrialisierung und Massenprotesten der Bevölkerung. Für viel Kritik in den dann neuen Bundesländern sorgte die Privatisierungspraxis, bei der vor allem westdeutsche Unternehmer zum Zuge kamen.

Der Autor zeichnet in seiner Publikation Gründung und Aufbau, Expansion und Höhepunkt sowie Ende der Berliner Treuhandanstalt nach. Er geht dabei auf wichtige Personen, entscheidende Ereignisse, zentrale Arbeitsschwerpunkte und maßgebliche Auseinandersetzungen im Kontext des von der Treuhand verantworteten Wirtschaftsumbaus in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft des wiedervereinten Deutschlands ein.

Marcus Böick ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Geboren 1983 in Aschersleben, studierte er zwischen 2004 und 2009 Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Sozialpsychologie in Bochum. Seit 2010 promoviert er, unter anderem als Stipendiat bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, über die Geschichte der Treuhandanstalt und ihres Personal.

Marcus Böick: Die Treuhandanstalt. Herausgegeben von der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt: 2015.

Diese Publikation können Sie über unseren Publikationsshop beziehen.