Förderprojekt der Bundesstiftung Aufarbeitung: Wanderausstellung wird in Sofia eröffnet

Als ein Beitrag zur internationalen Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen wird am Freitag, 12. Oktober, in Sofia die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Ausstellung „Bulgarien 1944 – 1989, Verbotene Wahrheit“ eröffnet. Zur Eröffnung sprechen die Initiatorin der Veranstaltung Fanna Kolarova, die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky, Marco Arndt von der Konrad Adenauer Stiftung in Sofia, der deutsche Botschafter in Bulgarien Matthias Höpfner und der Direktor des Staatsarchivs Sofia Martin Ivanow. Der bulgarische Präsident Rossen Assenow Plewneliew wird bei der Eröffnung im Staatsarchiv Sofia ebenfalls anwesend sein.

„Im Vergleich zu den anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks steht Bulgarien bei der Aufarbeitung der eigenen kommunistischen Vergangenheit erst am Anfang“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. Gerade deshalb könne der vergleichende Blick auf den Umgang mit der Geschichte in Bulgarien und der ehemaligen DDR wichtige Impulse bringen. Ziel der Wanderausstellung sei es außerdem, die Geschichte der kommunistischen Diktatur in Bulgarien auch in Deutschland bekannter zu machen.

Die zweisprachige Ausstellung zur Geschichte des Widerstandes gegen die kommunistische Diktatur Bulgariens 1944 – 1989 wird in Bulgarien und Deutschland gezeigt werden. Sie wurde von der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus in Berlin mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Konrad Adenauer Stiftung präsentiert.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung findet in Sofia eine Konferenz statt, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Unterstützung des Goethe-Instituts Sofia und DA Archive ausgerichtet wird. Zahlreiche internationale Experten werden dabei über die Aufarbeitung in Bulgarien und Deutschland sprechen und diskutieren.

Das Interesse an der jüngsten Geschichte Bulgariens zeigt nicht zuletzt der Erfolg des 2011 von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderten Dokumentarfilms „Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen“ von Freya Klier. Dieser widmet sich den Fluchtversuchen von DDR-Bürgern über die bulgarischen Grenzen. Bis heute ist weitgehend unerforscht, wie viele Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Demokratie von bulgarischen Grenzern erschossen, verletzt oder verhaftet wurden.