Menschenrechtlerin Elena Zhemkova spricht über die russische Erinnerungskultur

Am 26. November geht die Vortragsveranstaltung „Erinnerung der Repression – Repression der Erinnerung“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur der Frage nach, wie das tragische 20. Jahrhundert im heutigen Russland erinnert wird.

Die Geschäftsführerin der Moskauer Menschenrechtsorganisation Memorial International, Elena Zhemkova, berichtet in ihrem Vortrag über die konfliktreiche russische Erinnerungskultur. Die Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur steht in Russland in einem Spannungsverhältnis mit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, der als heroischer „Großer Vaterländischer Krieg“ in das Geschichtsbewusstsein eingegangen ist. Elena Zhemkova ermöglicht einen Einblick in aktuelle russische Diskussionen über die Vergangenheit. Welche politische Rolle spielen die Geschichtsbilder, die vom Gulag, vom Zweiten Weltkrieg und vom Holocaust überliefert werden? Welche Ereignisse werden überhaupt erinnert und welche aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt?
Das anschließende Gespräch wird von Dr. Gabriele Freitag (Freie Universität Berlin) moderiert. Vortrag und Diskussion werden simultan ins Deutsche übersetzt.

Memorial ist die bekannteste russische Menschenrechtsorganisation, zu deren Arbeitsschwerpunkten auch die kritische Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit und die Fürsorge für Überlebende des sowjetischen Arbeitslagersystems Gulag gehören.

Öffentlicher Vortrag: Erinnerung der Repression – Repression der Erinnerung
Mitveranstalter: Memorial International Moskau
Datum: Montag, 26. November 2012
Uhrzeit: 18 Uhr
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.