Stehen die Friedlichen Revolutionen in einer Linie mit den Protestbewegungen von 1968? Wurde 1989 in Ostmitteleuropa und der DDR nachgeholt, was 1968 begonnen wurde? Darüber diskutieren am 4. Dezember die Zeithistoriker Professor Frank Bösch und Ilko-Sascha Kowalczuk sowie Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, und der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Aufarbeitung Rainer Eppelmann.

Trotz aller Kontroversen steht das Jahr 1968 auch nach 50 Jahren für den Willen der Menschen nach Emanzipation und Veränderung. Während im Westen die Protestbewegung einen langfristigen gesellschaftlichen Wandel anstoßen konnte, wurden die Reformbestrebungen östlich des Eisernen Vorhangs mit der Niederschlagung des Prager Frühlings gewaltsam erstickt. Erst mit den demokratischen Revolutionen des Jahres 1989 konnten hier die Forderungen des Jahres 1968 nach Freiheit und Selbstbestimmung erfüllt werden. Die Protagonisten des friedlichen Umbruchs, ob nun in der Tschechoslowakei, Deutschland oder Polen, waren dabei zu großen Teilen durch die Ereignisse 21 Jahre zuvor politisiert worden. Die Entwicklung von 1989 erscheint somit auch wie eine späte Folge der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse von 1968.

Können 1968 und 1989 gar eine Linie in einer modernen gesamteuropäischen Identität bilden? Die siebte und abschließende Veranstaltung der Reihe »Das doppelte 1968. Hoffnung – Aufbruch – Protest« fragt nach den Zusammenhängen der beiden europäischen Schlüsseljahre. Die Diskussion setzt zugleich einen Auftakt für das Gedenkjahr 2019, in dem die Friedlichen Revolutionen in Ostmitteleuropa und der DDR 30 Jahre zurückliegen werden.

Podiumsdiskussion: Von der Revolte zur Revolution. Wie viel 1968 steckt in 1989?

Datum: 4. Dezember 2018

Uhrzeit: 18:00 Uhr

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft e.V., Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Bundesstiftung Aufarbeitung | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.