Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erhielt durch die Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion den Nachlass von Dietmar Bockel. Dieser Nachlass umfasst 249 Briefe, die sein Vater Rudolf und Großvater Heinrich Bockel an verschiedene Ministerien, Parteien und Institutionen in der DDR schrieben, um etwas über den Verbleib ihres Sohnes und Enkelkinds zu erfahren.

Dietmar Bockel war 1950 durch die Staatssicherheit verhaftet und durch ein sowjetisches Militärtribunal wegen „Spionage“, antisowjetischer Propaganda“ und „Gründung einer Untergrundorganisation“ zu 25 Jahre Zwangsarbeit in Workuta verurteilt worden. Von all dem erfuhren seine Angehörigen nichts. 1955 kam Dietmar Bockel im Zuge einer Amnestie frei und siedelte sofort in die Bundesrepublik über. Die 249 übergebenen Briefe schildern eindrücklich die verzweifelte Suche nach dem einzigen Kind. Sie zeigen aber auch den Mut, die Penetranz und Intelligenz der Briefeschreiber, wie sie das SED-Regime mit dem Unrecht der Verhaftung und dem spurlosen Verschwinden von Dietmar Bockel konfrontierten.

Eine Auswahl der Briefe und mehr Informationen über Dietmar Bockel finden Sie auf der Seite der : Lagergemeinschaft Wortuta/GULag Sowjetunion