Der Künstler Wilhelm Sprick ist am Morgen des 5. März im Alter von 90 Jahren in Sternberg (Mecklenburg-Vorpommern) verstorben. In seinen autobiographischen Zeichnungen schilderte er den Haftalltag in Torgau, Sachsenhausen, Luckau und Bautzen.

Sprick wurde am 25. September 1945 vom NKWD verhaftet. Bei einem ersten Tribunal am 28. April 1946 konnten ihm keine strafbaren Handlungen nachgewiesen werden. Am 7. August 1946 wurde er in einem zweiten Tribunal wegen Beleidigung und Verleumdung Stalins zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. Der Künstler wurde in Torgau, Sachsenhausen, Luckau und Bautzen inhaftiert. Im Zuchthaus Bautzen nahm Wilhelm Sprick am Aufstand der Gefangenen vom 31. März 1950 teil. Im Oktober 1950 wurde Wilhelm Sprick aus der Haft entlassen. Er blieb zwar in der DDR, war aber aufgrund seiner Unbeugsamkeit künstlerisch und politisch ein Außenseiter.

2013 übernahm die Bundesstiftung Aufarbeitung mehr als 600 seiner Zeichnungen vom Haftalltag in SBZ und DDR in ihren Archivbestand. Wilhelm Spricks Zeichnungen werden sein Andenken und das der vielen politischen Gefangenen lebendig halten.