Wir trauern um Klaus Gronau, dessen Leben untrennbar mit dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR verbunden war: Als junger Auszubildender sah Klaus Gronau die demonstrierenden Arbeiter in Berlin-Friedrichshain, wo er 1937 geboren worden war, und schloss sich ihnen an. Als der Volksaufstand von bewaffneten Kräften gewaltsam niedergeschlagen wird, kann er ihnen entkommen. Doch die Ereignisse dieses Tages lassen ihn ein Leben lang nicht mehr los, auch nachdem er 1957 mit seiner Familie nach West-Berlin geflohen ist.

2005 tritt er in die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) ein und wird dort Mitglied des Vorstands. Vor allem aber ist er als unermüdlicher Zeitzeuge des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 unterwegs, auf ungezählten Veranstaltungen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und anderen berichtet er den Nachgeborenen von seinen Erlebnissen. Für sein Engagement wird ihm 2010 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Am 9. Februar 2018 ist Klaus Gronau in Berlin verstorben. Er wird fehlen, sowohl in der Bundesstiftung Aufarbeitung wie auch in der historischen Aufarbeitung allgemein, als Zeitzeuge des 17. Juni wie als Streiter für die Demokratie und den Rechtsstaat.

Ein detaillierter Zeitzeugenbericht Klaus Gronaus über die Ereignisse des 17. Juni 1953 kann über unser Portal zeitzeugenbuero.de heruntergeladen werden.