Gesine Oltmanns wurde 1965 im Erzgebirge geboren und lebt seit 1983 in Leipzig. Da sie sich bereits als Schülerin gesellschaftskritisch engagierte, blieben ihr aus politischen Gründen in der DDR sowohl Studium als auch Berufsausbildung verwehrt. Von 1983 bis 1989 war sie als Jugendliche Mitglied in verschiedenen Leipziger oppositionellen Menschenrechtsgruppen, z. B. als Sprecherin des Arbeitskreises Gerechtigkeit und in der Initiativgruppe Leben. Mit den kirchlichen Basisgruppen gestaltete sie aktiv die Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche, die zum Ausgangspunkt der Leipziger Montagsdemonstrationen im Herbst 1989 wurden.

Insbesondere in den Jahren 1988 und 1989 wurde sie durch ihre offensive, oppositionelle Arbeit mit öffentlichen Aktionen und Demonstrationen in Leipzig zu einer Aktivistin bei den ersten Montagsdemonstrationen in Leipzig und der Besetzung der Bezirksverwaltung Leipzig und des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Im Januar 1989 war sie deshalb für mehrere Tage in MfS-Untersuchungshaft, musste aber auf Druck einer DDR-weiten und internationalen Solidarität wieder entlassen werden. 1990 gehörte sie zum Leipziger Bürgerkomitee für die Auflösung des MfS und arbeitete bis 1994 als Mitarbeiterin des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes, Außenstelle Leipzig, für Rehabilitierungsverfahren der politischen Prozesse in der ehemaligen DDR. Nach einem Jurastudium in den Jahren 1993 bis 1995 schloss sich eine Familienzeit mit neun Kindern an.

Gesine Oltmanns ist seit der Gründung der Stiftung Friedliche Revolution 2009 im Kuratorium und nachfolgend im Vorstand aktiv. Schwerpunkt in ihrer Tätigkeit für die Stiftung Friedliche Revolution ist die politische Bildungsarbeit.