Thomas Großbölting ist Professor für Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH). Zuvor war er seit Mai 2009 bis Juli 2020 Professor für Neuere und Neuste Geschichte am Historischen Seminar der WWU Münster. Nach Studien in Köln, Bonn und Rom hat er in Münster ein Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Geschichte, katholische Theologie und Germanistik abgelegt. Ebendort hat er 1998 mit einer Studie zum Bürgertum und zur Bürgerlichkeit in der NS- und in der SED-Diktatur promoviert. In seiner Habilitation analysierte er die Industrie- und Gewerbeausstellungen des langen 19. Jahrhunderts als Medien der Diskussion und Popularisierung von Konsummöglichkeiten in der sich industrialisierenden deutschen Gesellschaft. Nach einer Vertretungsprofessur am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Sommersemester 2005) leitete er von 2005 bis 2007 die Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (Berlin). 2007 wurde er zum Professor für Geschichte der Neuzeit an die OvG-Universität Magdeburg berufen. Im akademischen Jahr 2008-2009 war er Distinguished Visiting Professor am Munk Centre for International Studies an der Universiy of Toronto. Seine Publikationen und seine Lehrtätigkeit umfassen verschiedenste Gebiete der deutschen und der europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Aktuell befasst er sich mit der Geschichte des religiösen Wandels im Nachkriegsdeutschland, mit Sozialformen des Religiösen in der Zweiten Moderne (seit den 1960er Jahren) sowie mit der Geschichte des wiedervereinigten Deutschland. Eine aktuelle Auflistung aller Publikationen findet sich hier.