Geboren am 4. Mai 1952 in Sondershausen in Thüringen.

Vera Lengsfeld besuchte in Berlin die Schule, trat mit 19 Jahren in die SED ein, studierte an der Karl-Marx-Universität Leipzig Geschichte und an der Humboldt-Universität in Ostberlin Philosophie.

1981 beteiligte sich Vera Lengsfeld an der Gründung des "Friedenskreises Pankow", der bald Beobachtungsobjekt der Stasi war. 1983 wurde sie aus der SED ausgeschlossen, nachdem sie offen gegen die Stationierung von Atomraketen in der DDR Stellung genommen hatte. Gleichzeitig erhielt sie Berufsverbot.

In der evangelischen Kirche und auf Kirchentagen fand sie ein neues Betätigungsfeld und engagierte sich für die Friedensbewegung "Schwerter zu Pflugscharen". Sie wurde sie zu einer führenden Figur der Ostberliner Friedens- Umwelt- und Menschenrechtsgruppen, die sich unter dem Dach der Kirche immer vernehmlicher mit Kritik an und Vorschlägen für einen Umbau der DDR-Gesellschaft zu Wort meldeten.

Am 17. Januar 1988 beteiligte sich Vera Lengsfeld an einer Paralleldemonstration am Rande der offiziellen SED-Kampfdemonstration "zu Ehren" Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs in Ostberlin mit eigenen Spruchbändern und Plakaten. Sie und andere Teilnehmer wurden verhaftet. Die Verurteilung durch das Stadtbezirksgericht Berlin-Lichtenberg zu sechs Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung erfolgte wegen "versuchter Zusammenrottung". Der Vorgang erregte weltweit Aufsehen. Sie wurde nach England abgeschoben.

Vera Lengsfeld kehrte am 9. November 1989 in die DDR zurück. Bei den Wahlen am 18. März 1990 wurde Vera Lengsfeld in die erste freie Volkskammer gewählt.
Im Dezember 1990 wurde sie Mitglied des ersten gesamtdeutschen Bundestages.
1994 wurde Vera Lengsfeld erneut für die "Grünen. Bündnis 90" in den Bundestag gewählt.

Am 17. Dezember 1996 gab Vera Lengsfeld zusammen mit sechs weiteren ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern ihren übertritt zur CDU bekannt, für die sie 1998 wieder in den Bundestag gewählt wurde.

Vera Lengsfeld war bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages (Landesliste Thüringen) Wahlkreis 195 Jena, Weimar und Weimarer Land. Sie war Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien und Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit.

Seit 2006 ist sie freischaffende Autorin in Berlin-Pankow und erhielt 2008 das Bundesverdienstkreuz.