Publikation Zersetzung der Seele
Zersetzung der Seele
Hrsg. Klaus Behnke und Jürgen Fuchs, Europäische Verlagsanstalt Hamburg/Leipzig, gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung, ISBN 978-3-86393-045-5
Überall auf der Welt setzen Diktaturen und ihre Geheimdienste Sozialtechniken und psychologisches Wissen gegen politische Gegner ein.
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Mit Hilfe der psychologischen Kriegsführung im Innern soll der Kampf um die Seele gewonnen werden. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR bildete da keine Ausnahme und nahm Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten und Krankenhauspersonal für seine Zwecke in den Dienst. Die "Operative Psychologie" der Stasi unterlag strikter Geheimhaltung und diente eindeutigen politischen Zwecken: Eignungs- und Leistungsdiagnostik für Leistungskader und IMs, Überwachung der politischen Zuverlässigkeit und Motivation von Mitarbeitern, Einschätzung von bespitzelten Personen und ihres sozialen Umfeldes, verbesserte Schulungs- und Vernehmungstechniken. Mit Hilfe der "Operativen Psychologie" betrieb das MfS sowohl die gezielte Anwerbung und "Stabilisierung" von Mitarbeitern als auch die systematische "Zersetzung" von Opposition.
Seit dem Fall der Mauer bemühte sich Jürgen Fuchs besonders um die Aufklärung der Verbrechen des MfS. Am 9. Mai 1999 starb Jürgen Fuchs an Blutkrebs. Sein krankheitsbedingter Tod erzeugte den Verdacht, er sei als Häftling des MfS vorsätzlich Gammastrahlen ausgesetzt worden.

»Mit 48 Jahren erlag Jürgen Fuchs einem Krebsleiden. Fotos von einer Röntgenkanone, die im Geraer Stasi-Gefängnis stand, sowie eine MfS-Studie, in der die Möglichkeit der "Schädigung durch Beibringung radioaktiver Stoffe" dargestellt ist, haben unterdessen den Verdacht nahegelegt, dass "Zersetzung" mehr war als eine psychologische Waffe des SED-Sicherheitsapparates.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Typ
Buch
Datum
2013
Preis
24,00€
(Inkl. Versandkosten)
Thema
Juristische Aufarbeitung
Repression und Haft
Staatssicherheit