Biografisches

Roger Loewig wurde am 5. September 1930 im schlesischen Striegau geboren. Nach 1945 schlug er sich als Land- und Forstarbeiter in der Lausitz durch. Von 1951 bis 1953 durchlief er in (Ost-)Berlin eine Lehrerausbildung, die ihn zehn Jahre als Lehrer für Russisch, Deutsch und Geschichte tätig werden ließ.

Daneben widmete er sich intensiv dem Malen, Zeichnen und Schreiben. Doch seine künstlerische Betätigung war im Arbeiter- und Bauernstaat nicht wohl gelitten. Am 15.August 1963 führte seine erste (in privaten Räumen gezeigte) Ausstellung zur Verhaftung durch die Staatssicherheit. Nach fast einjähriger Untersuchungshaft wird Roger Loewig in einem Prozeß, dessen Verlauf durch eine Geldzahlung aus der Bundesrepublik beeinflusst wurde, wegen "staatsgefährdender Hetze und Propaganda in schwerwiegendem Falle" zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Sein Verbrechen bestand u.a. darin, die Teilung Deutschlands kritisch thematisiert zu haben.

Aus dem Schuldienst entlassen, arbeitete er unter schwierigen Bedingungen als freischaffender Künstler in der DDR. 1972 konnte Roger Loewig mit Hilfe der Bundesregierung nach West-Berlin ausreisen. Er bezog eine Atelierwohnung im Märkischen Viertel mit Blick über die Berliner Mauer ins märkische Umland.

Roger Loewig wurde 1992 die Ehre zuteil, als erster deutscher Künstler Arbeiten im Staatlichen Museum Auschwitz, dem ehemaligen Vernichtungslager ausstellen zu dürfen. Über hundert Einzelausstellungen im In- und Ausland und zahlreiche Veröffentlichungen machten das Gesamtwerk einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, wurde Loewig im Oktober 1997 für sein Lebenswerk mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Am 4. November 1997 starb Roger Loewig in Berlin.

Um das Andenken kümmern sich die Roger Loewig Gesellschaft und die Stiftung Roger Loewig Haus, die auch Trägerin des Roger Loewig Museums in Belzig ist.

 

Zeichnungen und Gemälde