Auswahl an Publikationen

Dekoder [Russland entschlüsseln]

Inhalte auf der Webseite des Katyń Museums in Warschau (nur auf Polnisch)

Gesellschaft Memorial in Russland

U.S. National Archives

  • „Stalins Henker. Das Massaker von Katyń“ von Cedric Tourbe 2020 (100 min)

Die Arte-Dokumentation erzählt die Geschichte von Katyń anhand der Erinnerungen von polnischen Überlebenden des Massakers und des von den Historikern der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial in NKWD-Archiven entdeckten Memorials. Der Film war bis zum 24. April 2020 in der Arte-Mediathek abrufbar.

 

  • Das Massaker von Katyń (Katyń) von Andrzej Wajda 2007 (125 min)

September 1939. Polen wird im Westen von Nazideutschland und im Osten von Sowjetrussland angegriffen. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen, um sie in Arbeitslager zu schicken. Auf der Suche nach ihren Ehemann, dem Offizier Andrzej, hat Anna bereits mehrere hundert Kilometer zurückgelegt. Kurz vor dessen Abtransport in ein Lager, findet sich die beiden wieder. Es ist allerdings ihre letzte Begegnung: Andrzej zählt zu den 22.000 polnischen Militärangehörigen und Zivilisten, die in den Wäldern von Katyń ermordet und in Massengräbern verscharrt werden. Nach dem Krieg kämpfen Anna und andere verwitwete Frauen um das Andenken an ihre Männer und werden von der russischen Führung – welche die Verantwortung für das Verbrechen Nazideutschland zuschreiben will – verfolgt.

http://www.wajda.pl/en/filmy/katyn.html

 

  • Der letzte Zeuge (The Last Witness) von Piotr Szkopiak 2018 (97 min)

Im Zuge seiner Recherchen entdeckt ein junger ambitionierter Journalist die Wahrheit über das Verbrechen von Katyń und findet heraus, dass die britische und amerikanische Regierung die wahre Urheberschaft über den Mord an 22.000 polnischen Militärangehörigen und Zivilisten durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD verschweigen, um das angespannte Verhältnis zu Russland während des Zweiten Weltkrieges nicht zu belasten.

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Last_Witness_(2018_film)

 

  • Der Wald von Katyń (Las Katyński) von Marcel Łoziński 1990 (53 min)

Dieser Dokumentarfilm entstand auf Anregung von Andrzej Wajda. Der bekannte polnische Regisseur Marcel Łoziński erinnert darin an das 1940 vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verübte Verbrechen. Der Film rekonstruiert die historischen Geschehnisse anhand von Zeitzeugenberichten aus ehemaligen sowjetischen Internierungslagern Kozielsk, Ostaszków und Starobielsk, in denen die in Katyń ermordeten Polen gefangen waren, als auch mithilfe von Berichten unmittelbar von der Tragödie Betroffener. Eingebettet ist die dokumentarische Spurensuche in die Aufnahmen einer Pilgerreise von Mitgliedern der „Familien der Opfer von Katyń“, die sich nach 50 Jahren aufgemacht haben, um ihren Angehörigen die letzte Ehre zu erweisen. „Der Wald von Katyń“ ist eines der ersten polnischen Dokumentarfilme zum Thema.

http://www.filmpolski.pl/fp/index.php?film=425008

 

  • World War II Behind Closed Doors: Stalin, the Nazis and the West – sechteilige Dokumentarfilmreihe von BBC & PBS 2008 (60 min pro Episode)

Die Dokumentarreihe kombiniert narrative Elemente mit dramaturgisch-inszenierten Nachstellungen, die auf umfangreichen Recherchen in russischen und westlichen Archiven sowie auf Zeitzeugenaussagen basieren. Thematisiert werden u.a. der Hitler-Stalin-Pakt, die Konferenzen von Teheran, Yalta und Krim sowie nicht zuletzt auch die Ereignisse rund um das Massaker von Katyn.

https://www.bbc.co.uk/programmes/b00fky8h/episodes/guide

 

  • Gdzie rosną poziomki (Wo die Waldbeeren wachsen) – von Anna Ferens 2006 (52 min)

Das Waldgebiet von Bykiwnija in der Nähe von Kiew beherbergt die sterblichen Überreste von mehreren zehntausend Opfern des NKWD, darunter auch polnische Opfer des Massakers von Katyń. Durch Exhumierungen polnischer und ukrainischer Archäologen konnte 2006 festgestellt werden, dass es sich bei den entdeckten Überresten um die polnischen Opfer der sogenannten „Ukrainischen Katyń-Liste” handelt. Der Dokumentarfilm zeichnet die Geschichte dieses Ortes nach und begleitet die Suche der Wissenschaftler nach den Gräbern.

http://www.filmpolski.pl/fp/index.php?film=4222389

 

  • Das Katyn Massaker (Zbrodnia Katyńska) – von Maciej Sieński 1991 (41 min)

„Diese Gräber sind markiert von der Geschichte Polens“ – mit diesen Worten beginnt der in schwarz-weiß gedrehte Dokumentarfilm, der sowohl den Ablauf des Verbrechens als auch die historischen Umstände, die dazu führten, beleuchtet.

http://www.filmpolski.pl/fp/index.php?film=423087

 

  • Geheimsache Katyń –  von Barbara Dryschka, Marek Grzona und Ingo Bethke 1993 (100 min)

Dieser in Koproduktion von MDR, Polnischem Fernsehen, Ostankino Moskau, SWF, SFB und Deutscher Welle entstandene Dokumentarfilm thematisiert die Verschleierung des Verbrechens von Katyń. Im Zuge ihrer Recherchen in Polen, Russland, England und Amerika gelingt es den Filmautoren zahlreiche Zeitzeugen zu interviewen. So kommen u.a. der über 100-jährige ehemalige Außenminister der polnischen Exilregierung Graf Raczynski zu Wort ebenso wie Kathleen Harriman, die Tochter eines in Moskau akkreditierten US-Botschafters, deren lange Zeit politisch maßgeblicher Augenzeugenbericht über eine Reise nach Katyń im Januar 1944 die deutsche Schuld am Verbrechen unterstrich. Auch werden zwei NKWD-Angehörige präsentiert: Ein Wachmann, der bei der Hinrichtung eines Teils der Offiziere in Smolensk anwesend war sowie ein Funktionär aus Kalinin, über dessen Schreibtisch die Erschießungsbefehle gingen.

 

  • Die Stille der Fallenden Blätter (Silence of Falling Leaves) – von Steven Fischer 2000

Der Kurzfilm erinnert in Form einer poetischen Metapher, in der die ermordeten polnischen Offiziere mit fallendem Herbstlaub verglichen werden, an die rund 22.000 Militärangehörigen und Zivilisten, die dem Katyń-Massaker zum Opfer gefallen sind. Untermalt wird der Film durch eine Erzählung des Künstlers Bożena Jędrzejczak sowie durch Untertitel in polnischer Sprachen. Der Film steht als Public Service Announcement kostenfrei für die Öffentlichkeit zur Verfügung und wurde im Jahr 2001 für den Emmy nominiert.

Das vom polnisch-britischen Komponisten Andrzej Panufnik orchestrale Werk zollt den tausenden polnischen Kriegsgefangenen und Opfern des Katyń-Massakers musikalisch Tribut. Die Entstehung des Stückes beschreibt der Komponist mit folgenden Worten: „After so many years, long after all possible other major war criminals had been found and punished, I felt haunted by the spectre of that massacre at Katyn, which remained still unspoken of and officially unresolved in spite of numerous documents and other indications of Russian guilt. I composed Katyn Epitaph to express my personal sorrow that the Western civilised nations have allowed this crime to remain forgotten […]”

Jacek Kaczmarski galt aufgrund seiner Überzeugung zum Widerstand gegen das kommunistische Regime in Polen als „Barde der Solidarność“. Seine Protestlieder richteten sich gegen das herrschende kommunistische System und appellierten an den Widerstandsgeist des polnischen Volkes.

  • Etkind, Alexander et al: Remembering Katyn, Cambridge 2012.
  • Fitzgibbon, Louis: Das Grauen von Katyn. Verbrechen ohne Beispiel, London 1980.
  • Kadell, Franz: Katyn. Das zweifache Trauma Polens, München 2011.
  • Kaiser, Gerd: Katyn. Das Staatsverbrechen, das Staatsgeheimnis, Berlin 2002.
  • Kalbarczyk , Sławomir (Hg.): Zbrodnia Katyńska w kręgu prawdy i kłamstwa. Warszawa 2010.
  • Kalmbach, Cordula: Das Massaker erinnern: Katyń als lieu de mémoire der polnischen Erinnerungskultur. Frankfurt am Main 2015.
  • Kunert, Andrzej Krzysztof: Katyń. Ocalona pamięć. Warszawa 2010.
  • Madajczyk, Czeslaw: Das Drama von Katyn, Berlin 1991.
  • Materski, Wojciech: Mord katyński. Siedemdziesiąt lat drogi do prawdy. Warszawa 2010.
  • Ośrodek Karta (Hrsg.): Rozstrzelani w Katyniu [Erschossen in Katyn. Liste der Todesopfer], 3 Bände, Warschau 1995 – 1997.
  • Paul, Allen: Katyn: Stalin's Massacre and the Triumph of Truth, Northern Illinois University Press, 2010.
  • Przewoźnik, Andrzej: Cmentarze katynski, hrsg. Rada Ochrony Pamięci Walk i Męczeństwa, Warschau 2009.
  • Przewoźnik, Andrzej / Adamska, Jolanta: Zbrodnia Katyńska. Mord, kłamstwo, pamięć. Kraków 2011.
  • Sanford, George: Katyn and the Soviet Massacre of 1940. Truth, Justice and Memory, London 2005.
  • Schaubs, Martin: Streitfall Katyn: die Wahrnehmung des Massakers in der sowjetrussischen, polnischen und westdeutschen Öffentlichkeit, 1980–2000, Marburg 2008.
  • Siomkajło, Alina: Katyń w pomnikach świata (Katyń monuments around the world ), Warschau 2002.
  • Urban, Thomas: Katyn 1940. Geschichte eines Verbrechens. München 2015.
  • Weber, Claudia: Krieg der Täter. Die Massenerschießungen von Katyn. Hamburg 2015.
  • Zawodny, Janusz K.: Zum Beispiel Katyn, München 1971.
  • Zaslavsky, Victor: Klassensäuberung. Das Massaker von Katyń. Berlin 2007.
Dokumenteneditionen
  • Cienciala, Anna M.; Lebedewa, Natalia;  Materski, Wojciech: Katyn. A Crime Without Punishment – Documents translated, New Haven 2007.
  • Katyń. Dokumenty Zbrodni, hrsg. von der Akademie der Wissenschaften Russland und Polnische Akademie der Wissenschaften, 4 Bände, Warschau 1995 – 2006.
  • Materski, Wojciech (Hrsg.): Katyn. Documents of Genocide. Documents and Materials from the Soviet Archives turned over to Poland on October 14, 1992, Warschau 1993.
Zeitzeugenberichte
  • Association of the Families of the Borderland Settlers (Hrsg.): Stalin's Ethnic Cleansing in Eastern Poland, Tales of the Deported 1940–1946, 2000.
  • Czapski, Józef: Unmenschliche Erde. Mit einem Vorwort von Manès Sperber. Köln/Berlin 1967.
  • Kaczorowska, Teresa: Children of the Katyn Massacre. Accounts of Life After the 1940. Soviet Murder of Polish POWs: Accounts from Polish Families Torn by the 1940 Mass Murder in Soviet Camps, Mcfarland & Co 2006.
  • Slowes, Salomon W.: Der Weg nach Katyn, Hamburg 2000.
  • Swianiewicz, Stanislaw: In the Shadow of Katyn. Stalin's Terror, Borealis 2002.