Frauengefängnis Hoheneck

Tausende Frauen waren von 1949 bis 1989 in dem berüchtigten DDR-Gefängnis Hoheneck in Sachsen eingesperrt. Etwa 40% der Häftlinge waren politische Gefangene der SED-Diktatur. Sie hatten zum Beispiel einen Ausreiseantrag gestellt oder einen Fluchtversuch in den Westen unternommen und waren wegen "versuchter Republikflucht", "illegaler Verbindungsaufnahme", "landesverräterischer Agententätigkeit" oder ähnlichen "Delikten" verhaftet worden. DDR-Gerichte verurteilten viele von ihnen zu mehreren Jahren Zuchthaus.

Eröffnung der Dauerausstellung am 11. Juli 2024

Am 11. Juli wurde im ehemaligen Frauengefängnis Hoheneck in Anwesenheit des Bundespräsidenten die neue Dauerausstellung zu politischer Strafjustiz in der DDR eröffnet.
Blumenkränze vor dem Gedenkstein mit der Aufschrift "Den Opfern des Stalinismus 1945 - 1989"

Zeitzeugen

Welche Frauen wurden im Gefängnis Hoheneck inhaftiert und aus welchen Gründen? Wie erinnern sich die Frauen an die Zwangsarbeit und die schwierigen Haftbedingungen? Wie gestaltete sich der Kontakt zur Außenwelt, was passierte mit ihren Familien? Über unser Zeitzeugenbüro können Frauen, die in Hoheneck inhaftiert waren, direkt für Veranstaltungen, Interviews und Gespräche im Unterricht kontaktiert werden.
Konstanze Helber im Interview mit dem MDR Sachsenspiegel
Zeitzeugenbericht

Familienleben nach Haft im Frauengefängnis Hoheneck

Inhaftierte Frauen des Frauengefängnisses Hoheneck in Stollberg und ihre Angehörigen berichten über die Zeit nach der Haft. Dabei berichten sie unter anderem über Schwierigkeiten, die Wahrnehmung von außen, den innerfamiliären Austausch über die Haft und ihre persönlichen Konsequenzen.
Zeitzeugin
Zeitzeugenbericht

Anwohner berichten über das Frauengefängnis Hoheneck

Anwohnerinnen und Anwohner von Stollberg berichten im Interview über ihre Wahrnehmung des Frauengefängnisses Hoheneck in ihrem Alltag. Sie erzählen von der Verflechtung zwischen Stolbergern und dem Gefängnis.
Zeitzeuge
Literatur, Filme, Webportale

Materialien

Die Haftbedingungen im ehemaligen Frauengefängnis Hoheneck waren gefürchtet. Das für 600 Häftlinge ausgerichtete Gefängnis war zeitweise mit mehr als 1.600 Frauen überbelegt. Inhaftiert waren Kriminelle ebenso wie die "Politischen", die in Opposition zur kommunistischen Diktatur standen. Unsere Stiftungsbibliothek verfügt über Monographien und Zeitzeugenberichte zum ehemaligen Frauengefängnis Hoheneck. Weitere Materialien haben wir im Folgenden zusammengestellt.
Publikationsheft der Bundesstiftung Aufarbeitung

Der Hoheneck Komplex

Die Kulturingenieure haben ein interaktives Dokumentationsprojekt realisiert, das neue Einblicke ins berüchtigte DDR-Gefängnis gibt. Eine mobyDOK Produktion von Alexander Lahl, Max Mönch und Mike Plitt, gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung.
Zeichnug von Personen, die auf einer Bank sitzen

Kaputt

Kaputt ist ein mehrfach ausgezeichneter animierter Kurzfilm von Alexander Lahl und Volker Schlecht (kulturingenieure), der auf Interviews mit zwei Frauen, die aus politischen Gründen in der DDR im Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert waren. Der Kurzfilm wurde mit Förderung durch die Bundesstiftung Aufarbeitung realisiert.

Auf Englisch ist der Kurzfilm bei der New York Times zu sehen: https://www.nytimes.com/2017/01/27/opinion/broken-the-womens-prison-at-hoheneck.html
Eine Zeichnung von Frauen, die ihren Blick senken