Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Katscher (Krs. Leobschütz, Oberschles./Kietrz, Polen); Vater Katasteramtsdir., 1918 gefallen; 1929 Abitur in Neuruppin; 1929 – 33 Studium der Theol. in Tübingen u. Berlin; anschl. bis 1934 Vikar in Potsdam; seit 1934 Mitarb. in der Bekennenden Kirche; 1935 Teiln. an Dietrich Bonhoeffers Predigerseminar in Finkenwalde; 1936 Ordination in Berlin; anschl. Pfarrer in Greifswald; ab 1937 in Brüssow (Uckermark); 1940 – 45 Kriegsteiln.; anschl. brit. Gefangenschaft, dort Lagerpfarrer.
1946 Superintendent des Kirchenkrs. Brandenb. (Havel); 1951 – 62 Gründungsdir. des Predigerseminars Brandenb.; 1958 Mitbegr. des »Weißenseer Arbeitskrs.«, Nov. 1962 Gen.-Superintendent des Kirchenkrs. Eberswalde der Ev. Kirche Berlin-Brandenb.; 1964/ 65 Ltr. des DDR-Regionalaussch. der CFK (Nachf. von Werner Schmauch); ab 1967 Verwalter des Bischofsamts der Ev. Kirche Berlin-Brandenb.; 1969 Mitbegr. des Bunds der Ev. Kirchen in der DDR (BEK) u. bis 1981 Vors. der Konferenz der Ev. Kirchenltg.; ab Nov. 1972 Bischof der Ostregion der Berlin-Brandenb. Kirche; Sept. 1981 Ruhestand.
2005 Verdienstorden des Landes Brandenb.; gest. in Potsdam.
A. S. war maßgebl. an der innerkirchl. Verständigung auf die Formel »Kirche im Soz.« beteiligt, die er in Anlehnung an Bonhoeffer als »Kirche für andere« interpretierte; das Treffen zw. der von ihm geleiteten BEK-Delegation u. dem DDR-Staatsratsvors. Erich Honecker am 6.3.1978 markierte die Wende zu einer moderateren Kirchenpol., die der ev. Kirche Autonomiegewinne im Gegenzug für Konfrontationsverzicht versprach; nach 1989 sprach sich A. S. wiederholt für eine sachl., v. a. strukturorientierte Aufarbeitung der DDR-Geschichte aus.
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