Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Schulbesuch in Berlin; ab 1945 Arbeit als Haushaltshilfe u. bei Haushaltsauflösungen; 1946 – 48 museale Ausstellung von Möbeln u. Haushaltsgegenständen im Schloß Berlin-Friedrichsfelde, Bewahrung des Schlosses vor dem Abriß durch Bewohnen u. Instandsetzen; 1948 Bemühungen um die Erhaltung des Schlosses Dahlwitz; 1949 Dolmetscherexamen; 1949 – 53 Ausbildung als Museumskonservator am Märk. Museum; 1953 – 71 freiberufl. Tätigkeit als Konservator; ab 1959 Bemühungen um den Erhalt des abrißbedrohten Gutshauses in Mahlsdorf, 1960 Umwandlung in ein priv. Gründerzeitmuseum, das gegen alle behördl. Behinderungen zu einer der bedeutendsten Historismus-Sammlungen Europas wurde; 1971 – 76 vom MfS als IM »Park« erf.; 1974 Verschenkaktion von Teilen der Sammlung an Museumsbesucher, um der drohenden Enteignung durch den Staat zuvorzukommen, Rettung des Restbestands durch die Schauspielerin Annekathrin Bürger u. den Rechtsanwalt Friedrich K. Kaul; Nutzung der Museumsräume für Treffen schwuler u. lesbischer Gruppen; allmähl. Wiederaufbau der Sammlung in den 80er Jahren, nach 1989 Ausbau zu einem vielbesuchten Museum.
1992 Bundesverdienstkreuz am Bande; 1997 Übersiedl. nach Schweden nach Verkauf des Museums an die Stadt Berlin; Fortführung durch einen Förderverein; Aufbau eines neuen Jahrhundertwende-Museums in der Villa Hamilton zu Porla (Schweden), gest. während eines Besuchs in Berlin, dort beigesetzt; 2003 Überstellung der schwed. Samml. als Leihgabe an das Gründerzeit-Museum Berlin-Mahlsdorf, wo sie seit 2004 der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Publ.
Ich bin meine eigene Frau. St. Gallen, Berlin, São Paulo 1992 (im gleichen Jahr verfilmt von Rosa von Praunheim); Ab durch die Mitte. Ein Spaziergang durch Berlin. München 1997.
Sek.-Lit.
Brang, G: Ch. v. M. – Berliner Köpfe. Berlin 2004; Wright, D.: I am my own wife (Broadway-Musical 2003); Süß, P.: Nichts darf sinnlos enden! Über Charlotte von Mahlsdorf und das Theaterstück »Ich bin meine eigene Frau«. Berlin 2006.
ChL