Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Zschochau (Sachsen); Vater Schäfermstr., Mutter Schäferin; 1948 – 56 Grundschule; 1956 – 58 Ausbildung zum Schäfer; 1958/ 59 Arbeit als Schäfer in Leutewitz; 1959 Einberufung zur Bereitschaftspolizei nach Dresden; 1961 dreimon. Ausbildung zum Uffz. in Potsdam; danach Rückversetzung nach Dresden; Anf. Aug. 1961 Versetzung als Freiw. zur Grenzsicherung nach Berlin; am 15.8.1961 Flucht als erster Volksarmist nach dem Mauerbau; sein »Schritt in die Freiheit« wird zufällig von zwei Fotografen gleichz. dokumentiert; das Bild vom Sprung eines jungen Mannes über eine Stacheldrahtrolle in der Bernauer Straße, in Uniform, mit Stahlhelm u. MP, geht um die Welt als Symbol der dt. Teilung u. des Freiheitswillens der Ostdt., C. S. wird im Westen als Held gefeiert; nach Anerkennung als Flüchtling Umzug nach Günzburg (Schwaben) u. Arbeit als Krankenpfleger; 1962 Heirat; bis 1970 Arbeit in einer Weinkellerei in Krumbach; danach Umzug nach Kipfenberg (Oberbayern), Arbeit als Kopierdreher u. Maschineneinrichter bei Audi in Ingolstadt.
Auch nach Maueröffnung lange Zeit Angst vor Rückkehr nach Ostdt.; 1998 Suizid.

Sek.-Lit.
Voigt, J.: Sprung in die Freiheit – Eine Flucht, die nie zu Ende ging. Dok.-Film, ARD 2000.
ChL