Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 17. November 1897 in Potsdam; Maschinenschlosser, Meisterprüfung. 1913 Mitglied des DMV. 1916/17 Soldat im Weltkrieg, Verwundung am linken Bein. Ab 1920 wieder in seinem Beruf tätig, trat Sasse in die KPD ein und wirkte als Funktionär im UB Berlin-Pankow. Seit 1927 hauptamtlicher Funktionär im ZK der KPD (Abteilung Technik), arbeitete er von 1931 bis Anfang 1934 als Korrespondent in der sowjetischen Handelsvertretung. Ab 1933 illegal im Widerstand, wohnte bei Genia Bischowski, einer Angestellten der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Im März 1935 emigrierte er nach Prag, war dort zeitweise Polleiter der Emigrantenheime in Stodulky und Strasni?ce. Ab 1936 in Kopenhagen Mitarbeiter der Emigrationsleitung. Sasse wurde am 24. September 1937 in Kopenhagen verhaftet und vor einem dänischen Gericht wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt, jedoch nicht nach Deutschland ausgeliefert. Von Februar 1938 bis November 1939 »zweiter Mann« der Emigrationsleitung, arbeitete eng mit dem Leiter der AL Nord Heinrich Wiatrek zusammen, war u. a. verantwortlich für die Einschleusung illegaler Druckschriften nach Deutschland. Im Sommer 1938 nahm er noch als Vertreter der KPD-Emigration für Dänemark an einer Konferenz der skandinavischen Emigrationsleitungen in Helsingborg teil, soll aber im Frühjahr 1940 aus der KPD wegen »Sammlung von Unterlagen über die Tätigkeit der AL Nord« ausgeschlossen worden sein. Am 26. Juli 1940 wurde Sasse erneut in Kopenhagen inhaftiert, Anfang 1941 nach Deutschland gebracht und hier am 23. Juni 1942 durch den VGH zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Zuchthaus Brandenburg schwer erkrankt, kam er im Februar 1944 mit einer offenen Lungentuberkulose in die Krankenstation und war bei Kriegsende auf 41 Kilogramm abgemagert. Ernst Sasse starb am 20. Juni 1945 in Brandenburg/Havel.

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