Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volksschule; 1925 – 28 Ausb. zum Maurer; 1927 – 33 KJVD-Funktionär, Mitgl. des ZK des KJVD, Org.-Ltr. im Unterbez. Berlin-Wedding, Mitarb. der KJVD-BL Berlin, Ltr. der KJVD-BL Leipzig; 1930 KPD; ab 1933 illeg. Tätigkeit; Ltr. des KJVD Düsseldorf, verhaftet u. verurteilt; 1934 – 38 Zuchthaus u. KZ Sachsenhausen; abermals illeg. Tätigkeit; 1939 erneut verhaftet u. 1940 vom VGH zu drei Jahren u. sechs Mon. Haft verurteilt.
1946 SED; 1946 – 48 Stadtverordn. von Berlin; FDGB-Funktionär; Sekr. des SED-Landesvorst. bzw. der SED-BL Berlin; 1954 – 57 2. Sekr. (Nachf. von Max Bosselt), 1957 – 60 1. Sekr. der SED-BL Dresden (Nachf. von  Hans Riesner); 1954 – 58 Abg. des Bez.-Tags Dresden; Mitgl. der ZRK der SED; 1958 – 63 Mitgl. des ZK der SED; 1958 – 63 Mitgl. der Volkskammer; 1960 – 66 1. Stellv. des Vors. des Rats des Bez. Erfurt; 1969 VVO; 1972 – 89 stellv. ltd. Sekr., dann stellv. Vors. der Zentralltg. des KdAW; 1976 KMO.

HME

Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 4. Juli 1911 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; Maurerlehre. 1926 trat er in die SAJ, 1927 in den KJVD ein, wurde Orgleiter in Berlin-Wedding, anschließend hauptamtlicher Mitarbeiter der KJVD-BL Berlin-Brandenburg. Er leitetet zeitweise den KJVD im Bezirk Leipzig, 1930 auch Mitglied der KPD. Von 1930 bis 1933 gehörte er dem ZK des KJVD an. Ab Februar 1933 bis zu seiner Verhaftung 1934 wirkte er für den illegalen KJVD in Düsseldorf. Das OLG Hamm verurteilte Reuter im Dezember 1934 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, anschließend ins KZ eingeliefert. Nach seiner Entlassung im Februar 1938 wieder Maurer; er knüpfte Kontakte zur Widerstandsgruppe Saefkow-Bästlein. Am 16. Dezember 1939 erneut festgenommen und im Juni 1940 durch den VGH zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend in das KZ Sachsenhausen überführt, im Juni 1944 gelang Reuter die Flucht aus dem KZ-Außenlager in Berlin-Lichtenrade, er lebte dann bis April 1945 unter dem Namen Josef Kunz illegal in Berlin. Von 1946 bis 1953 Sekretär der SED Groß-Berlin, ab 1954 in Erfurt 2. Sekretär, von 1957 bis 1960 1. Sekretär der SED Dresden. Mitglied der ZRK und von 1958 bis 1963 des ZK der SED. Dem unter Erich Honecker aufgewerteten Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer gehörte er von 1972 bis 1988 als »zweiter Mann« der Zentralleitung in Berlin an, er erhielt 1976 den Karl-Marx-Orden. Fritz Reuter starb am 26.März 2000 in Berlin.

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