Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater Musiker; Volksschule; Ausbildung zum Fotografen; HJ; 1944/45 Flakhelfer; NSDAP; bis Dez. 1945 Kriegsgefangenschaft, Flucht.
Dez. 1945 Rückkehr nach Berlin; tätig als Fotograf; veröff. 1948 den Opernkalender;
1950 – 56 Mitarb. des Verlags Volk u. Wissen; in dieser Zeit Fahrten nach Berlin (West) u. in die Bundesrep. Dtl. mit Spionageaufträgen (Dienstname »Hansen«); 1952 SED; 13.5.1956 im Auftrag des MfS Übersiedl. mit Ehefrau Christel (»Heintze«) nach Frankfurt (Main), Deckname »Hansen«; 1957 SPD; bis 1963 Inhaber eines Tabak- u. Spirituosengeschäfts sowie freiberufl. Werbefotograf u. Journalist; 1963 – 68 Sekr. des SPD-UB Frankfurt (Main); ab Mai 1968 Geschäftsf. der SPD-Fraktion im Stadtrat u. Stadtverordneter in Frankfurt (Main); 1968/69 Wahlkampfbeauftr. des Bundesmin. Georg Leber; Jan. 1970 Hilfsref., dann Ref. im Bundeskanzleramt, seit 1972 einer der drei Ref. des Bundeskanzlers Willy Brandt; 24.4.1974 mit Ehefrau verhaftet, 15.12.1975 vom OLG Düsseldorf wegen Landesverrats zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt (Christel G. zu acht Jahren); 1.10.1981 Agentenaustausch; 1985 Verleihung des Dr. jur. h. c. an der JHS des MfS Potsdam-Eiche; Oberst; gest. in Eggersdorf.

Publ.
G. G. Die Aussage. Protokolliert von G. Karau. Berlin 1988, München 1990.
Sek.-Lit.
G. – der Spion. Ein dokumentarischer Bericht. Landshut 1974; Knabe, H.: West-Arbeit des MfS. Berlin 1999; Boom, P., Haase-Hindenberg, G.: Der fremde Vater. Berlin 2005.