Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Greifswald; Vater Landrichter; 1899 Umzug der Fam. nach Berlin, 1909 nach Leipzig; 1909 – 11 Königin-Carola-Gymn.; schwerer Unfall; 1911 Fürstl. Gymn. Rudolstadt; Doppel-Suizidversuch, bei dem H. F. den Freund erschoß u. schwerverletzt überlebte; Verhaftung u. 1912 Einweisung in die geschloss. Anstalt Tannenfeld (b. Gera); erste liter. Versuche; 1913 – 14 Lehre in Posterstein (Krs. Schmölln); 1914 Militärdienst (Freiw.) elf Tage; Okt. 1915 – Feb. 1916 Rendant in Heydebreck (Hinterpomm.), entlassen; wiss. Hilfsarb. der Landw.-Kammer Stettin, ab Nov. 1916 dann der Kartoffelanbauges. Berlin; ab 1917 Arbeit am ersten Roman »Der junge Goedeschal« (1920 erfolglos erschienen unter dem Autorennamen H. F.); 1919 Morphium-Entziehungskur, dennoch lebenslang drogenkrank; 1920 – 26 liter. Tätigkeit u. Arbeit auf versch. Landgütern in Norddtl.; 1924 drei Mon. Haft in Greifswald u. 1926 – 28 30 Mon. Haft in Neumünster wegen Unterschlagung; Veröff. in E. Rowohlts Ztschr. »Liter. Welt«; 1928 SPD; 1929 Annoncenwerber u. Red. in Neumünster; Berichterstatter vom »Landvolkprozeß«; Heirat; 1930 – 31 Verlagsmitarb. bei Rowohlt in Berlin; Arbeit an »Bauern, Bonzen u. Bomben« (1931); trotz Entlassung blieb Rowohlt sein Hauptkontakt u. Verleger; 1932 Welterfolg mit »Kleiner Mann, was nun?«; 1933 von der SA für elf Tage verhaftet; 1934 Verunglimpfung des Romans »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« durch faschist. Kulturinstanzen als »Zuchthauspornographie«; Umzug nach Carwitz (Mecklenb.); 1935 – 41 erschienen sechs Romane, u. a. »Wolf unter Wölfen« (1937); 1937 u. 1939 Drehbücher für Filme mit Emil Jannings u. Zarah Leander; 1943 Lesereisen im Rang eines RAD-Majors; 1944 Kuraufenthalt in Westend; Scheidung, versuchter Mord an seiner ehem. Frau, Einweisung in die Landesanstalt Strelitz; Arbeit am Roman »Der Trinker« (1950, verfilmt 1996) u. am Kinderbuch »Fridolin, der freche Dachs« (1954); Niederschrift der Erlebnisse in der Nazizeit; 1945 Heirat.
1945 von der Roten Armee als Bürgermstr. von Feldberg (Mecklenb.) eingesetzt; Umzug nach Berlin-Pankow; unter Vermittlung von  Johannes R. Becher Arbeit bei der Ztg. »Tägl. Rundschau«; Mitarb. im KB, u. a. Vorträge über die »Nürnberger Prozesse«, in diesem Zusammenhang Konflikt mit  Wilhelm Pieck; Bindung an den Aufbau-Verlag; 1946 Neuaufl. »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« in der Großaufl. von 30.000 Expl.; auf Anregung von Johannes R. Becher Arbeit an seiner Abrechnung mit dem Nationalsoz. (»Jeder stirbt für sich allein«, 1947); gest. in Berlin.

Publ.
Der eiserne Gustav. Berlin 1938; Geschichten aus der Murkelei. Berlin 1938; Kleiner Mann – großer Mann, alles vertauscht. Stuttgart 1940; Der Alpdruck. Berlin 1947; Ein Mann will nach oben. Aus dem Nachlaß. München 1953.
Sek.-Lit.
Crepon, T.: Leben u. Tod des H. F. Halle, Leipzig 1978; Liersch, W.: H. F. Sein großes kleines Leben. Berlin 1981; Casper, G.: F.-Studien. Berlin, Weimar 1988; Terwort, G.: H. F. im »Dritten Reich«. Frankfurt (Main) 1992; Müller-Waldeck, G., Ulrich, R. (Hrsg.): H. F. Sein Leben in Bildern u. Briefen. Berlin 1997; Crepon, T.: Kurzes Leben – langes Sterben. H. F. in Mecklenb. Rostock 1998.
AnK