Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Zülz (Krs. Neustadt, Oberschles. / Biała, Polen); ab 1934 aufgewachsen in Neustadt; Vater Gelegenheitsarb., Straßenmstr., Angest.; Volksschule; Handelsschule; 1943/44 Ausbild. u. Arbeit bei der DR; 1944 RAD; 1944/45 Soldat; 1945 desertiert, um sowj. Kriegsgefangenschaft zu entgehen.
Okt. 1945 in Weimar; FDJ; 1946 Angest. einer FDJ-Presseabt.; 1947 SED; Bildreporter im thür. Bilderdienst; 1949 Pressechef in der LL Thür. der HO u. Red. einer Betriebsztg.; 1950 erster Prosaband »Nacht u. Morgen«; 1953 Korrespondent im Korea-Krieg; 1956 – 58 Red. im Verlag für fremdsprachl. Lit. in Peking; 1957 erster, mehrf. übersetzter Romanerfolg »Die Stunde der toten Augen«, Antikriegsroman; seit 1958 freischaff. Schriftst. in Weimar (Prosa, Reportagen, Dok.-Lit., Fernsehspiele, Filmdrehbücher); 1964 NP (im Koll.) für das Drehbuch zu »For eyes only«, DDR-Agenten-Klassiker des kalten Kriegs; 1971 – 83 Vors. des SV der Bezirke Erfurt/Gera u. Mitgl. der SED-BL Erfurt; 1972 Mitgl. des PEN-Zentrums DDR; 1977 NP; 1977 Stern der Völkerfreundschaft; 1979 VVO (für »Der Gaukler«); gest. in Weimar.
1995 aus Dt. PEN-Zentrum (Ost) ausgeschieden nach Protesten wegen des Romans »Der Gaukler« (1978), eines fragwürdigen Kolportageromans über die angebl. CIA-Steuerung eines russ. Dissidenten (Alexander Solshenizyn), der die offiz. Vorstellung von einer westl. gesteuerten DDR-Opp. transportierte; gest. in Weimar.
Verf. zahlr. Polit-Thriller u. Militärhistorien; mehrf. Darstellung südostasiat. antikolonialist. Befreiungskämpfe; als »Konsalik des Ostens« (Spiegel) einer der meistgelesenen Schriftst. der DDR mit einer Auflage von 3 Mio. Expl.; weiterhin umfgr. Publ. (v. a. Kriminalromane).

Publ.
Das Tal der sieben Monde. Berlin 1960; Der Tod u. der Regen. Berlin 1967; Amok. Berlin 1974; Der schwarze Monsun. Berlin 1986; Die Lagune. Halle 1991; Der goldene Traum Jugend. Berlin 1996; Hongkongs Leichen sind sehr tot. Berlin 1998 (Teil-Autobiogr.).
Sek.-Lit.
Theml, W.: H. T. Literatur in der DDR. Berlin 1975; Töpelmann, S.: H. T. – Schriftsteller. Halle, Leipzig 1980; Hamann, H. et al. (Hrsg.): H. T. Sein Leben, seine Bücher, seine Freunde. Halle 2007.