Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater preuß. Staatsbeamter; Gymnasium in Berlin-Steglitz; 1903 – 14 Wandervogelbew., Schüler-Bibelkrs., Baptistengemeinde, Dt. Christl. Studentenvereinigung; 1910 – 14 Studium der Geschichte, Philos., Germanistik u. Theol. an den Univ. Berlin u. Marburg (ohne Abschluß); 1914 freiw. Meldung zum Kriegsdienst, Ltn.; 1916 – 20 frz. Kriegsgef.; 1920 – 24 Mitarb. der Pädagog. Abt. der Dt. Liga für den Völkerbund u. der dt. Sekt. im Weltbund für die Erneuerung der Erziehung (den Quäkern nahestehend) sowie Mitarb. der pädagog. Ztschr. »Das werdende Zeitalter«; 1923 SPD; 1924 – 26 eigenständige verleger. Arbeit im Quäker-Verlag in Berlin-Lübars; 1925 Geschäftsf. der »Dt. Jahresversammlung« (Dachorg. der dt. Quäker); 1926 – 30 Mitarb. bzw. 1. Geschäftsf. der Dt. Zentralstelle für volkstüml. Büchereiwesen in Leipzig; 1930 – 32 Min.-Rat für Bibliotheks- u. Volksschul-Wesen im Preuß. Min. für Wiss., Kunst u. Volksbildung, 1933 entlassen; 1933 – 36 Landaufenthalt in Bad Freienwalde u. Auslandsseminar in England (Quäker-Colleges Woodbrooke); 1936 – 45 Katalogbearb., Ltr. der Verlagsabt. der Verlagsbuchhandlung Otto Harrassowitz Leipzig; Sept. 1939 (aus unbekannten Gründen) Bruch mit den Quäkern, 1941 formeller Austritt aus der »Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker)«.
1945/46 kommissar. Ltr. der Stadtbibliothek u. der Städt. Bücherhallen Leipzig, Ltr. der Abt. Buch- u. Bibliothekswesen im Städt. Volksbildungsamt, bis 1952 Mitarb. an der Liste der auszusondernden NS-Lit. u. polit. unerwünschter Lit. aus Ämtern u. öff. Bibliotheken; 1946 SPD/SED; 1946 – 60 Geschäftsf. bzw. Ltr. des VEB Bibliograph. Inst. Leipzig, ab 1956 auch Ltr. des VEB Verlag Enzyklopädie, Mitarb. an der Herausgabe neuer Lexika (Nachschlagewerke, Sprachlehrbücher), Hrsg. mehrbändiger Goethe-, Schiller- u. Lessing-Volksausgaben, Verf. populärer Einführungen; 1946 – 60 stellv., kommissar. bzw. ab 1948 1. Vorsteher des Börsenvereins der Dt. Buchhändler zu Leipzig (Nachf. von Ernst Reclam); 1953 Held der Arbeit; 1956 Dr. h. c. der KMU Leipzig; 1960 Ruhestand; gest. in Leipzig.

Publ.
Handwörterbuch des dt. Volksbildungswesens. Breslau 1932 (Mithrsg.); Ballade von Johnie Cock. Leipzig, um 1936; Zwischen Wahn u. Wahrheit. Autobiogr. Berlin 1972.
Sek.-Lit.
Otto, H.: Quäker des Anfangs: Dem Gedenken H. B.s. In: Der Quäker. Monatsschrift der dt. Freunde XLVII (1973) 4; Faust, G.: H. B. Autobiogr. »Zwischen Wahn u. Wahrheit«. In: Quäker. Ztschr. der dt. Freunde LVII (2003) 3.
BRB