Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Stolberg (Rheinl.); Vater Lehrer; 1910 – 14 Studium der Theol. in Bonn, Berlin
u. Utrecht; 1915 – 18 Militärdienst (Freiw.); 1919/20 Domkandidatenstift u. Ordination in Berlin; anschl. bis 1925 Pfarrer in Dortmund; 1923/24 von frz. Besatzungsbehörden ausgewiesen; 1925/26 Pfarrer an den Düsseldorfer Anstalten; dann bis 1933 Dir. des kirchl. Erziehungsheims Waldhof in Templin (Uckermark); 1934 – 45 Pfarrer in Berlin, Mitgl. der Bekennenden Kirche; ab 1936 Hilfsaktionen für »Nichtarier« v. a. ev. Konfession; 1940 – 43 Haft in den KZ Sachsenhausen u. KZ Dachau.
April/Mai 1945 Bürgermstr. in Berlin-Kaulsdorf; anschl. stellv. Ltr. des Beirats für kirchl. Angelegenh. beim Magistrat von Groß-Berlin; Propst zu Berlin; Pfarrer der Gemeinden St. Marien u. St. Nicolai; Mitgl. der Kirchenltg. von Berlin-Brandenb.; Bevollm. des Ev. Hilfswerks für die SBZ; Präs. der Bahnhofsmission; stellv. Vors. der VVN; 1948 Dr. h. c. der HU Berlin; ab 1949 Bevollm. des Rats der EKD bei der DDR-Reg., 10.6.1953 Mitgl. der Delegation der EKD zum Spitzentreffen mit der DDR-Reg.; 1954 Teilnehmer der Weltkirchenkonferenz in Evanston (USA), 1955 des Weltfriedenskongresses in Helsinki; 1956 Dr. h. c. der Prager Comeniusfak.; nach Abschluß des Militärseelsorgevertrags zwischen der EKD u. der Bundesreg. Dtl. erklärte die DDR-Reg. im Mai 1958 die Tätigkeit des EKD-Bevollm. in der DDR für beendet u. verhängte für G. Einreiseverbot; Mai 1961 Zeuge im Eichmann-Prozeß in Jerusalem; 1964 Teiln. an der II. CFK in Prag.

Publ.
An der Stechbahn. Leipzig 1951; »Dona nobis pacem!« Predigten u. Aufsätze. Berlin 1956; »Leben an der Todeslinie«. Dachauer Predigten. Stuttgart 1965; Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten. Autobiogr. Köln 1968.
Sek.-Lit.
Wirth, G.: H. G. Berlin 1987; Beckmann, A., Kusch, R.: Gott in Bautzen. Die Gefangenenseelsorge in der DDR. Berlin 1994.
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