Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Lauban (Niederschles./Lubań, Polen); Vater Eisenbahner, Mutter Hausfrau; 1933 – 42 Schulbesuch; 1942 – 45 Lehrerausb. in Neustadt (Neiße), Nikolai (Schles.) u. Löbau (Sachsen).
1945 Lehrerin in Löbau, Ebersbach u. Görlitz; 1946 – 2000 SED bzw. PDS; 1950 – 60 Pädagogik-Fernstudium am der PH Potsdam; 1960 – 66 Mitarb. im Min. für Volksbildung; 1962 – 88 als IM »Anna« für die HV A II/1 erf.; 1966 als »Sonja Lüneburg« über Frankreich Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; 1966 – 69 Versicherungsangest.; 1969 – 72 Sekretärin des MdB William Borm, 1972/73 Sekretärin des FDP-Generalsekretärs Hermann Flach u. 1974/75 dessen Nachf. Martin Bangemann; 1975 Mitarb. Bangemanns in der liberalen Fraktion im Europ. Parlament u. 1984/85 B.s Sekretärin in dessen Zeit als Bundesmin. für Wirtschaft; 1985 aus Sicherheitsgründen Rückkehr in die DDR; Rentnerin.
1991 kurzzeitig inhaftiert, 1992 wegen Spionage zu 30 Mon. Haft verurteilt, nach Revision 1994 zur Bewährung ausgesetzt; gest. in Bernau.
O. gehörte von 1969 – 85 zu den wichtigsten Quellen der HV A in der FDP, ihre Informationen boten dem MfS erhebl. Einblick in die Politik dieser Partei, die damals über viele Jahre an der Bundesreg. beteiligt war.

Publ.
Ich wurde Sonja Lüneburg. In: Eichner, K., Schramm, G. (Hrsg.): Kundschafter im Westen. Berlin 2003.
Sek.-Lit.
Wolf, M.: Freunde sterben nicht. Berlin 2002.
WoH