Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 19. Juli 1902 in Buchholz/Krs. Bückeburg, Sohn einer Arbeiterfamilie; Glasarbeiter. Nach dem Weltkrieg von 1921 bis 1924 als Telegraphenarbeiter bei der Reichspost in Hannover. Von 1924 bis 1932 war er Leitungsaufseher bei der Wasserstraßenverwaltung in Minden/Westfalen. Seit 1918 im Gesamtverband der städtischen Beschäftigten, sowohl Betriebsrat und von 1924 bis 1933 Bevollmächtigter der Ortsverwaltung Stadthagen des deutschen Verkehrsbundes. 1919 Mitglied der USPD, Ende 1920 KPD-Funktionär im UB Hamm, zeitweise Polleiter des Unterbezirks. Am 3. Mai 1931 kam er als einziger KPD-Abgeordneter in den Landtag von Schaumburg-Lippe, dem er bis 1933 angehörte. Im November 1932 wurde Meier im Wahlkreis Südhannover-Braunschweig in den Reichstag gewählt. Am 21. April 1933 verhaftet, ins KZ Moringen gebracht und am 30. April 1934 aus dem KZ Oranienburg freigelassen. Meier wurde zwei Monate später erneut festgenommen, aber Ende 1934 aus dem KZ entlassen. Unter Polizeiaufsicht stehend, lebte er zunächst von Wohlfahrtsunterstützung, bis er 1937 Arbeit als Fernmeldemonteur in Hannover fand. Im August 1944 kurzzeitig inhaftiert. Die britische Besatzungsmacht ernannte Meier im August 1945 zum Landrat von Stadthagen. Da der Kreistag ihn aber nicht in diese Funktion wählte, wurde er von der Niedersächsischen Staatsregierung im Oktober 1948 aus seinem Amt entlassen. Meier kandidierte noch 1949 für die KPD zur Bundestagswahl, zog sich später aus der Politik zurück und betrieb in Stadthagen einen Tabakwarenladen. Karl Meier starb am 4.Dezember 1989 in Stadthagen.

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