Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 27. November 1904 in Berlin, Sohn eines Tischlers; lernte Kürschner. 1918 trat er in die Arbeiterjugend, 1922 in die KJD ein und wurde 1924 Mitglied der KPD. 1931/32 in Moskau Praktikant bei der RGI. 1932 kam er nach Deutschland zurück und wurde hauptamtlicher Sekretär im Reichskomitee der RGO. Ab 1933 illegale Arbeit, im September 1933 kurzzeitig inhaftiert, arbeitete Krautter nach seiner Freilassung unter Leitung von Emil Pietzuch in einer Aufklärungs- und Sabotagegruppe (»Antikriegsarbeit«), die Deutschland bei Kriegshandlungen mit der Sowjetunion durch Diversions- und Sabotageakte schwächen sollte. Vom Frühjahr bis Spätsommer 1936 war Krautter Polleiter der Prager Emigration, anschließend Polleiter in Teplice. Dem vermeintlichen Münzenberg-Anhänger Krautter verweigerte die Kaderkommission den Einsatz in Spanien. Im März 1937 ging er nach Dänemark und arbeitete mit an der illegalen Zeitschrift »Breve fra Tyskland«. Im Juni 1940 inhaftiert, zwei Monate später nach Deutschland ausgeliefert und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, ab 1943 im KZ Buchenwald. Im Juli 1945 kam er wieder nach Berlin und arbeitete zunächst als Schaffner und Personal-Sachbearbeiter bei der BVG. Er wurde Vorsitzender der Gesamtbetriebsgruppe der KPD in der BVG. Von Ende 1946 bis Dezember 1947 Referent in der SED-Landesleitung Groß-Berlin und ab Januar 1948 erneut Sachbearbeiter in der Revisionsabteilung der BVG. Krautter wurde nach einem »Volksrichterlehrgang« Vernehmungs- bzw. Haftrichter beim Amtsgericht Berlin-Mitte. 1952 zum Landgerichtsrat ernannt, war er fast ausschließlich als Haftrichter für das MfS tätig. Er erhielt 1974 den VVO in Gold. Kurt Krautter starb am 18. Juni 1978.

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