Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Anhausen (Rheinl.); Vater Schuldir.; Besuch des Realgymnasiums Koblenz, dort 1930 Abitur; 1930 – 37 Studium der Physik, Math. u. Astronomie an den Univ. Königsberg, Göttingen u. Berlin, dort 1938 Prom. mit der Arbeit »Der Aufbau des kugelförmigen Sternhaufens M92« bei Paul Guthnick; 1937 – 43 NSDAP; 1937 – 39 Ass. an der Universitätssternwarte Babelsberg; 1939 – 45 Mitarb. im Labor der Telefunken AG in Berlin; 1945 – 50 Mitarb. des Oberspreewerks in Berlin, zuletzt Ltr. des Versuchswerks; 1948 Erteilung der venia legendi für Physik an der HU Berlin u. Aufnahme regelmäßiger Lehrtätigkeit; 1951 Berufung zum Direktor des Heinrich-Hertz-Inst. der DAW in Berlin-Adlershof u. zugl. Berufung zum Prof. mit Lehrauftrag für Physik an der HU Berlin; 1959 NP; 1961 korr. Mitgl. der DAW; 1961 Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; ab 1963 Prof. für Astronomie, später Radioastronomie an der Univ. Bonn; 1966 Dir. des Max-Planck-Inst. für Radioastronomie Bonn / Bad Münstereifel, 1979 em.; gest. in Bonn.
Anknüpfend an seine frühen Arbeiten zur Ionosphärenphysik u. zur fernsehrelevanten Elektronenoptik u. Photoelektronik, profilierte sich H. in den 1950er Jahren zu einem Pionier der Radioastronomie. Mit dem von ihm entwickelten u. 1958 eingeweihten 36-m-Radioteleskop wurden nicht nur internat. gewichtige Untersuchungen zur Sonnenphysik durchgeführt, sondern das Großgerät wurde zugl. zum Markenzeichen des Akademie-Standorts Berlin-Adlershof u. Symbol für den Wissenschaftsaufschwung in der DDR.

Sek.-Lit.
Taubenheim, J: O. H. In: Adlershofer Splitter (1999) 4; Wielebinski, R.: The new era of large paraboloid antennas: The life of Prof. Dr. O. H. In: Radio Science 2003.
DiH