Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Breslau (Wrocław/Polen) in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Stubenmaler; Volksschule u. Realgymnasium; 1924 – 27 Studium der Soziol. u. der Philos. in Breslau u. Berlin; Mitgl. der Jungsozialisten, 1924 SPD; 1927 – 29 Studium an der Pädagog. Akad. in Frankfurt (Main); Mitgl. des Soz. Studentenbundes; 1929 1. Lehrerprüfung u. Lehrer an der Volksschule Berlin-Neukölln (Grundschule der Karl-Marx-Schule); 1932 zudem Lehrer an der Volksschule der jüd. Gemeinde; 1933 KPD; 1933 2. Lehrerprüfung u. Entlassung aus »rass. Gründen«; Abbruch des zur Prom. über Industrieschulen aufgenommenen Univ.-Studiums; Tätigkeit in einem priv. Landschulheim, danach Lehrer an jüd. Volksschulen in Berlin u. 1939 – 41 Doz. am jüd. Kindergärtnerinnen-Seminar der Reichsvereinigung der Juden; 1941 verhaftet, 1941 – 45 Haft im KZ Posen, KZ Dora u. KZ Auschwitz sowie KZ-Schiff »Kap Arkona«; kurzz. in einem DP-Lager.
1945/46 KPD/SED; maßgebl. am Aufbau des Schulwesens beteiligt; Jan. 1946 Doz., Hauptschulamt Berlin; Prof. an der PH Berlin, zugl. seit Sep. 1946 Lehrauftrag an der Pädagog. Fak. der Berliner Univ.; 1947 Mitgl. der Schulkommission der SED; 1948 Prom. mit einer Arbeit über Industrieschulen; Juli 1948 Prof. mit Lehrauftrag; Sommer 1949 Prof. mit vollem Lehrauftrag für Geschichte der Pädagogik, Ende 1949 Prof. mit Lehrstuhl, 1952 – 63 Dir. des Inst. für Systemat. Pädagogik u. Geschichte der Pädagogik an der Pädagog. Fak. der HU Berlin; 1950 NP (im Koll.); 1955 mit deren Neugründung an der DAW Vors. der Kommission für dt. Erziehungs- u. Schulgeschichte; 1954 – 58 Mitgl. des ZK der SED; 1958 – 61 Dekan der Pädagog. Fak. der HU Berlin; 1961 Ord. Mitgl. der DAW; 1961 – 70 Ltr. der Arbeitsstelle für dt. Erziehungs- u. Schulgeschichte der DAW; 1965 Dr. paed. h. c. der HU Berlin; 1966 Vors. der Sektion Geschichte der Erziehung beim Wiss. Rat des Min. für Volksbildung; 1970 em.; VVO; 1970 Ord. Mitgl. der APW; Präs. der Ges. für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland, Vizepräs. der Liga für Völkerfreundschaft; 1975 KMO; gest. in Berlin.
Forschungs- u. Publikationstätigkeit insbes. zur Begründung der Schulreform in der SBZ, zu gesellschaftl. Ursprüngen der Erziehung, Komensky, Pestalozzi, Erziehungsprogrammen der Frz. Rev., Bildungsmonopol, Verbindung von Unterricht u. Arbeit; ab 1949 Hrsg. der Schriftenreihe »Erziehung u. Ges.«, ab 1960 der »Monumenta Paedagogica« u. ab 1961 des »Jb. für Erziehungs- u. Schulgeschichte«.

Publ.
Bilderatlas zur Schul- u. Erziehungsgeschichte. 2 Bde. Berlin 1960 – 65; Vorlesungen zur systemat. Pädagogik. Norderstedt 2005.
Sek.-Lit.
R. A. Eine Bibl. seiner Arbeiten. Bearb. von R. Schulz. 1970; R. A. zum 65. Geburtstag. Berlin 1970; Friedrich, B. (Hrsg.): R. A. (1905 – 1978). Frankfurt (Main) 2006.