Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Bad Gottleuba (Sachsen); Vater Steuerbeamter; 1938 Übersiedl. nach Dresden; 1948 Abitur; 1948 – 50 Theol.-Studium an der Kirchl. HS in Berlin (West), 1950 – 54 Studium der Theol. u. Philos. in Göttingen; kurze Zeit Mitgl. der Gesamtdt. Volkspartei; Prom. zum Dr. theol. mit einer Arbeit über Augustinus; 1954 Rückkehr in die DDR; anschl. bis 1963 Pfarrer in der Landgemeinde Kölpenitz (b. Freiberg, Sachsen); 1963 – 78 Doz. für Kirchengeschichte am Katechet. Oberseminar in Naumburg (Saale); 1978 – 90 Kirchenhistoriker am Sprachenkonvikt in Berlin, lehrte Kirchengeschichte sowie Welt- u. Rechtsgeschichte; seit 1975 Vortragsreisen nach Westeuropa
u. in die USA; Delegierter der ev. Kirche
der DDR zu Tagungen des Weltkirchenrats;
1986 – 89 Mitarb. im opp. Arbeitskrs. »Absage an Praxis u. Prinzip der Abgrenzung«; Sept. 1989 Erstunterz. des Gründungsaufrufs der Bürgerbew. Demokratie Jetzt (DJ); 1989 – 91 Mitgl. des DJ-Sprecherrats; Mitinitiator u. Teilnehmer des Zentr. Runden Tischs; Initiator der Arbeitsgr. »Wahlgesetz« u. Mitgl. der Arbeitsgr. »Neue Verfassung der DDR« des Runden Tischs; Febr. – April 1990 Minister ohne Geschäftsbereich in der zweiten Reg.  Hans Modrow, hier bes. Einsatz für die Auflösung des MfS; April – Okt. 1990 Mitgl. der Fraktion Bündnis 90 / Grüne u. Vizepräs. der letzten Volkskammer.
Okt. 1990 – 94 Abg. des Dt. Bundestags für Bündnis 90 / Die Grünen, Mitarb. im Innen-, Rechts- u. im Verteidigungsaussch.; Sept. 1991 Mitgl. des Gründungssprecherrats u. Mai 1992 Wahl in den Bundessprecherrat der Partei Bündnis 90, 1992/93 prominenter Befürworter der Vereinigung zw. Bündnis 90 u. den Grünen; 1991 Mithrsg. des Verfassungsentwurfs des Kuratoriums für einen demokrat. verfaßten Bund Dt. Länder; 1991 – 93 Mitgl. der Gem. Verfassungskommission des Bunds u. der Länder, Austritt aus Protest gegen den Entwurf der Kommission; 1994 Theodor-Heuss-Med.; 1994 – 99 Mitgl. des Europ. Parl.; 1999 Gründungsmitgl. der Grünen Akad. bei der Heinrich-Böll-Stiftung; Mithrsg. der ost-westdt. Wochenztg. »Freitag«; gest. während eines Urlaubs in Adorf (Sachsen).

Publ.
Demokratie – jetzt oder nie! München 1990; Das Ende der Utopien. Berlin 1992; Verfassung u. Parlament. Berlin 1992 (hrsg. v. B. Maleck); Zukunft Aufklärung: eine Bestandsaufn. nach dem Ende der Utopien. Berlin 1995; Geduld, liebe Demut! Leipzig 1998.
Sek.-Lit.
Maleck, B.: W. U.: »Ich werde nicht schweigen.« Berlin 1991; Nachrufe in »Freitag« 6.8.2004.
JaW