MitBeStimmen in Diktatur & Demokratie: Wahlen

Wahlen sind super wichtig in einer Demokratie. Aber macht es überhaupt einen Unterschied, ob man wählen geht? Wie wichtig ist die einzelne Stimme eigentlich? Wir schauen auf die Wahlen von der DDR bis heute und erklären, warum es wichtig ist, eine Wahl zu haben.

Heute kann man in Deutschland aus fast 40 Parteien auswählen und in allgemeinen, geheimen, freien, unmittelbaren und gleichen Wahlen über seine Volksvertreter und Volksvertreterinnen mitbestimmen. In dem Video schaut Mirko Drotschmann, auch bekannt als MrWissen2Go, auf die Zeit vor über 30 Jahren, in der es nicht selbstverständlich war, dass die eigene Stimme etwas bewirkte. Bei den Wahlen zur Volkskammer, dem Parlament der DDR, gab es beispielsweise nur eine Einheitsliste, die Nationale Front. Richtig etwas zum Ankreuzen gab es dort nicht. Das führte regelmäßig zu einer 99% Bestätigung der SED als führende Partei der DDR. Sie legitimierte so ihren alleinigen Herrschaftsanspruch.

Die Kommunalwahlen im Frühjahr 1989 brachten den endgültigen Beweis – Bürgerrechtler konnten belegen, dass die Wahlen manipuliert waren. Sie forderten echte, demokratische Wahlen. Es folgten Demonstrationen, die Friedliche Revolution und der Mauerfall und die einzigen freien Wahlen der DDR im März 1990. Die deutsche Einheit brachte dann allgemeine, freie, gleiche, geheime und unmittelbare Wahlen für alle Deutschen.

Das Thema DDR spielt auch heute im Wahlkampf eine Rolle – Stichwort Wende 2.0. Dort wird behauptet, dass Wahlen wieder genauso „unfrei“ seien wie in der DDR. Das stimmt so natürlich nicht, wie der direkte historische Vergleich mit den Wahlen in der DDR zeigt.

Die Reihe ist ein Kooperationsprojekt der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer.

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