Recht und Gerechtigkeit - Interview mit Vera Lengsfeld

Die Historikerin und Bürgerrechtlerin, Vera Lengsfeld, weist im Interview im Anschluss an die Veranstaltung „Recht und Gerechtigkeit. Umgang mit dem SED-Unrecht im vereinten Deutschland“ am 10. Dezember 2014 in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur darauf hin, dass die juristische Aufarbeitung die Betroffenen nicht zufrieden stellen könne, da es nur bei einem Zehntel der Angeklagten zu einer Verurteilung kam – und diese erhielten meist nur Bewährungsstrafen. Die wesentlichen Defizite bei der Aufarbeitung sieht sie darin, dass diejenigen, die Zivilcourage gezeigt haben, immer noch schlechter gestellt seien als die einstigen Täter. Zudem fehle der gesellschaftliche Diskurs darüber, was das (Alltags-)Unrecht der DDR wirklich war. Handlungsbedarf und -möglichkeiten sieht Vera Lengsfeld insbesondere auf der Ebene des Bildungssektors durch eine Anpassung der Lehrpläne in den Schulen.

Eine Veranstaltung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kooperation mit dem Bundespräsidialamt im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Vergangenheit erinnern - Demokratie gestalten".

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